Von: luk
Bozen – Die aktuelle Ausgabe des Arbeitsmarkt News der Beobachtungsstelle für den Arbeitsmarkt wirft einen Blick auf die Südtiroler Lehrbetriebe und ihre Entwicklung.
Wer bildet aus? Hat sich die Ausbildungsbereitschaft der Lehrbetriebe im Laufe der Zeit geändert? Ist die Ursache des Rückgangs der Lehrlinge bei den Betrieben zu suchen? Mit diesen und anderen Fragen beschäftigt sich die aktuelle Ausgabe des Arbeitsmarkt News der Beobachtungsstelle für den Arbeitsmarkt. “Die Zahl der Unternehmen, die Lehrlinge ausbilden, ist im Zeitraum von 2005 bis 2011 von 3.900 auf 3.300 gesunken”, erklärt Amtsdirektor Stefan Luther. “In den Folgejahren ist die Zahl dann wieder angestiegen, aber nur weil seitdem die so genannte Lehre ‘B’ Fuß gefasst hat”, so Luther. “Betrachtet man ausschließlich die traditionelle Südtiroler Lehre mit dualer Ausbildung so ist die Zahl der Ausbildungsbetriebe bis zum Jahr 2015 auf 2.800 geschrumpft.”
Diese Entwicklung der Ausbildungsbetriebe in den Jahren 2005 bis 2015 betrifft alle Wirtschaftssektoren, mit Ausnahme der Industrie, des Gastgewerbes und einiger Dienstleistungsbranchen. Dabei ist im Handel – relativ gesehen – die schlechteste Entwicklung zu beobachten: der Anteil der Unternehmen, die Lehrlinge ausbilden, ist von 21,6 auf 14,9 gesunken. Auch bei den Handwerkern im Baugewerbe hat der Anteil der Ausbildungsbetriebe von 38,9 auf 34,9 Prozent abgenommen.
In den Jahren von 2005 bis 2015 haben insgesamt 774 Betriebe Lehrlinge ausgebildet, wobei es sich bei einem von zwei um einen Handwerksbetrieb handelt. “Die Zahlen belegen, dass sich die Bereitschaft der Unternehmen, nach einer ersten Erfahrung wiederholt traditionelle Lehrstellen anzubieten, im Laufe der Jahre kaum verändert hat. Unterschiede in den Ausbildungsbetrieben sind vor allem auf externe Faktoren zurückzuführen, vor allem auf die wirtschaftliche Entwicklung”, erklärt Luther. “Zudem geben nicht wenige Betriebe der berufsspezialisierenden Ausbildung den Vorzug und zeigen Jugendliche ein vermindertes Interesse an dieser Ausbildung”, erklärt der Amtsdirektor die weiteren Ursachen für die beobachtete Entwicklung.