Von: bba
Bozen – Die Ausbreitung der Pandemie erfordert, dass jeder das Beste von sich gibt; dabei gilt es, nicht zu streng mit sich und anderen zu sein.
Familien setzen sich derzeit mit unterschiedlichen Situationen Zuhause auseinander: Homeoffice, ungewisse Arbeitsaussichten, Betreuung von älteren Angehörigen. Wer sich dazu entscheidet, Kinder in die Welt zu setzen, sollte natürlich auch dafür sorgen, dass diese nicht aus “Bequemlichkeitsgründen” den ganzen Tag an der Playstation hängen, sondern ihre Hausaufgaben machen.
Laut Christa Ladurner vom Forum Prävention gilt es nun, auf die eigene Psychohygiene zu achten. Leichter gesagt als getan. Ladurner zufolge wären flexible Lösungen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer jetzt die richtige Form von Unterstützung. Diese anzubieten, ist jedoch nicht in allen Fällen möglich – das ist Tatsache.
Doch schauen wir Mal hinter die Kulissen der Südtirolerinnen und Südtiroler: Die Arbeit, die Lehrpersonen derzeit leisten, ist enorm. Sie versuchen nun alles daran zu setzen, dass das Lernen der Kinder und der Kontakt zu den Schülern nicht auf der Strecke bleiben: so will es das Bildungsministerium. Trotz COVID-19 sollen die Kinder Zuhause nicht “geistig abbauen”. Der Arbeitsaufwand ist für Lehrpersonen folglich noch höher als sonst. Den Unterricht digital zu gestalten, die Korrektur unzähliger, zugesandter Übungen und Tests, die ständige Erreichbarkeit für Eltern und Kollegen, lassen viele Lehrpersonen erst spät in der Nacht den Rechner und dergleichen herunterfahren.
Vergessen seien in diesem Sinne nicht die Lehrpersonen, auf die ein großer Druck beziehungsweise eine gänzlich neue Situation lastet und die trotz allem hervorragende Arbeit leisten. Sie fügen sich der ihnen zugeordneten, neuen Rolle. Die ganze Welt schaut auf Italien und dessen Vorreiterrolle in Sachen Bildung in Corona-Zeiten.
Nun gilt es, einen Mittelweg zu finden, um die Situation für Lehrpersonen als auch Familien zu verbessern. Ziel sollte es sein, flexibel zu bleiben und den Humor nicht zu verlieren. Weniger ist manchmal mehr. Eine Überlastung von Lehrpersonen und Elternhaus zehrt an Kräften, die noch eine ganze Weile ausreichen müssen. Üben wir uns in Geduld und im Maßhalten. Glauben wir daran, dass es auch wieder eine schöne Zeit nach Corona geben wird.
Akzeptieren wir, dass uns die Situation überrollt hat und wir erst lernen müssen, mit den neuen Lebensumständen adäquat umzugehen.
Versuchen wir davon auszugehen, dass es Perfektion auf allen Seiten nicht gibt – schon gar nicht in neuen, herausfordernden Situationen wie dieser.
Fazit: Vergangene Generationen haben den Krieg ausgestanden, wir werden die Coronazeiten hinnehmen müssen. Machen wir das Beste daraus: für uns und die nächste Generation.