Von: luk
Glurns – Mit Spitzenvertretern der Gewerkschaftsbünde, des Arbeitsförderungsinstituts und der Arche im KVW war Landesrat Richard Theiner Anfang der Woche beim Glurnser Bürgermeister Alois Frank zu Gast, um ein Best-Practice-Beispiel nachhaltiger Raumplanung und Wohnbaupolitik zu begutachten. “Hier in Glurns nimmt man einige der wichtigsten Zielsetzungen unseres Gesetzentwurfes Raum und Landschaft schon vorweg: die Nutzung bestehender Bausubstanz, das leistbare Wohnen und den umsichtigen Umgang mit Grund und Boden”, unterstreicht der Landesrat.
Das Modell, das dahinter steht, ist von Land und Gemeinde gleichermaßen getragen: “Wir haben zwei Gebäude erworben, saniert und die so entstandenen Wohnungen Glurnser Familien zugewiesen. Den Umbau eines dritten Gebäudes gehen wir gerade an”, erklärt Bürgermeister Frank. Diese Nutzung alter Bausubstanz in den Ortskernen für den geförderten Wohnbau wird vom Wohnbauförderungsgesetz eigens geregelt. So stellt die Landesabteilung Wohnungsbau den Gemeinden für den Ankauf der Immobilien Beiträge zur Verfügung, die bis zur Hälfte der gesetzlichen Baukosten umfassen können und meist die gesamten Kosten decken. Darüber hinaus werden auch die Umbaukosten, die bauwilligen Privaten entstehen, über die Wohnbauförderung bezuschusst.
“Das Modell in Glurns ist eines, das die Richtung vorgibt”, betonte Theiner beim Lokalaugenschein. Es gelte, bereits erschlossene und verbaute Flächen effizienter zu nutzen. “Im Gesetzentwurf Raum und Landschaft haben wir deshalb auch Instrumente zur Förderung der Umwidmung, der Wiedergewinnung und der Schließung von Baulücken vorgesehen”, so der Landesrat. Zudem werde das Bauen außerhalb des Siedlungsgebietes drastisch eingeschränkt, um Zersiedelung und Flächenfraß einzudämmen.
Gesetzentwurf und Glurnser Modell seien Bausteine einer nachhaltigen Entwicklung Südtirols. “Dabei liegt die Betonung auf ‘nachhaltig’ und ‘Entwicklung’ gleichermaßen, denn einerseits geht es darum, mit dem ohnehin knappen Grund und Boden umsichtig umzugehen, andererseits wollen wir auch nicht eine Käseglocke über unser Land stülpen”, sagt Theiner. Er weist auf ein weiteres Ziel hin, das man mit dem Glurnser Modell und dem vorliegenden Gesetzentwurf Raum und Landschaft verfolge: das leistbare Wohnen. “Dank der im Entwurf verankerten Maßnahmen können wir davon ausgehen, dass es künftig für Ansässige in Landgemeinden Wohnungen mit einem Quadratmeterpreis von rund 2300 Euro geben wird”, so der Landesrat.