Von: mk
Bozen – Die Südtiroler Maklervereinigung – SMV, der VHE – Verband der Hauseigentümer Südtirols und das Baukollegium haben im Rahmen eines Treffens die aktuell vorliegenden Vorschläge zur Erreichung des Ziels des leistbaren Wohnens analysiert. Das Fazit fällt ernüchternd aus: „Die vorliegenden Vorschläge zur Erreichung des leistbaren Wohnens sehen meist weitere Regeln und Reglementierungen vor. Weitere Regeln führen jedoch nur zu weiterer Bürokratie und zu einem weiteren Steigen der Preise“, sind sich die Verbandsvertreter einig.
Wie der Präsident und Vizepräsident des Baukollegiums, Christian Egartner und Thomas Ausserhofer, aufzeigten, fehlen heute – sechs Jahre nach Genehmigung des Gesetzes für Raum und Landschaft – noch immer Durchführungsbestimmungen. „Um unser gemeinsames Ziel – Wohnen in Südtirol wieder leistbarer zu machen – zu erreichen, müssen wir uns aber zusätzlich auch trauen Paradigmenwechsel zuzulassen, wenn diese auch manchmal nicht populär sind und auf wenig Gegenliebe stoßen“, so Egartner und Ausserhofer.
Der Präsident der Südtiroler Maklervereinigung, Alexander Benedetti, und die beiden SMV-Sekretäre, Andre-Benedict Niederkofler und Philipp Arquin, erläuterten, dass dieser Paradigmenwechsel sowohl in der Urbanistik als auch in der Wohnbauförderung erfolgen müsse: „Für die Wirtschaft, für die Verwaltung und für die Bevölkerung, ist es wichtig, dass Südtirol eine schlanke und anwendbare Gesetzgebung erhält, die zugleich Entwicklung zulässt! Dabei darf zudem nicht der Fehler gemacht werden, den freien Wohnbau komplett zu verbieten. Dies führt nur zu einer weiteren Steigerung der Preise.“
VHE – Vizepräsident Christof Brandt stellte fest, dass die Mietpreise in Südtirol unweigerlich auf das geringe Angebot an Mietwohnungen zurückzuführen sind. „Immobilieninvestments im Privatbereich für Mietzwecke sind auf Grund der hohen Immobilienpreise in Südtirol, den im Verhältnis dazu relativ geringen Renditen, der hohen Besteuerung und den vielen Einschränkungen für die Vermieter bei einer Langzeitmiete gegenüber anderen Finanzinvestitionen unvorteilhaft“, so Brandt.
Einig waren sich die Verbandvertreter auch über die Einbindung der Wirtschaft in die Erarbeitung neuer Vorschläge und entsprechender Verordnungen: „Als Branchenvertreter kennen wir die Probleme des Sektors und somit auch die möglichen Lösungen dieser. Leider wurden wir diesbezüglich letzthin, wie beispielsweise bei der Durchführungsverordnung zum Wohnen mit Preisbindung, kaum in die Erarbeitung eingebunden. Gerne stehen wir jedoch jederzeit bereit, uns konstruktiv und mit Fachwissen einzubringen.“