Von: APA/Reuters
Die deutsche AUA-Muttergesellschaft Lufthansa will mit der Ende Juni startenden Fluggesellschaft City Airlines ihr Netz an Zubringerflügen zu Langstrecken-Verbindungen ausbauen und kostengünstiger aufstellen. Die Kernmarke des Konzerns schöpfe ihr Potenzial am wachsenden Markt in Europa derzeit nicht aus, erklärte Geschäftsführer Jens Fehlinger. “Wir wollen damit wieder am europäischen Markt partizipieren.”
An den deutschen Lufthansa-Drehkreuzen Frankfurt und München wolle die Airline wieder wachsen dank “einer der größten strategischen Investitionen” der vergangenen Jahre und auch wieder mehr der stark reduzierten Inlandsflüge anbieten. “Natürlich müssen die Kosten stimmen”, betonte Fehlinger.
Die Lufthansa hatte den Flugbetrieb auf dem Papier schon 2022 gegründet und im Oktober 2023 den Start der Airline für heuer angekündigt. Der erste Flieger mit der neuen Bemalung “Lufthansa City” auf dem Rumpf startet am 26. Juni von München nach Birmingham.
Nach dem Start mit vier Airbus-Flugzeugen A319 und 320neo in diesem Jahr sollen 2025, wenn auch in Frankfurt der Betrieb aufgenommen wird, acht bis neun fabrikneue A320neo folgen. Ab 2026 ist dann sukzessive die Einflottung von zunächst 40 neuen A220 geplant. Die Lufthansa hat eine Option auf 20 weitere A220, sodass City Airlines die Flotte auf rund 80 Flieger ausbauen könnte.
Die neue Airline wird die bisher für Zubringerflüge bestehende Lufthansa Cityline ersetzen, wie Konzernchef Carsten Spohr vergangene Woche nach einem Bericht des Fachportals Aero Telegraph bekräftigte. Grund sind Tarifvereinbarungen mit der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC), die auf längere Sicht kein Wachstum der Cityline mit ihren zurzeit rund 50 Flugzeugen zulassen. Ziel des Lufthansa-Managements ist es, die Kosten von Zubringerflügen zu senken, indem diese außerdem nicht mehr von der Kernmarke Lufthansa mit ihren hohen Tarifstandards erbracht werden. Wird ein neuer Flugbetrieb gegründet, können neue Tarifverträge ausgehandelt werden.
“Wir sind in Tarifierungsgesprächen mit allen Gewerkschaften und werden diese auch weiter intensiv fortführen”, sagte Fehlinger. Die Airline heuert schon seit einigen Monaten Personal für Cockpit und Kabine zu Konditionen an, die Fehlinger zufolge für eine hohe Bewerberzahl sorgten. Zielmarke für heuer sind 200 Beschäftigte, 2024 sollen weitere 400 hinzukommen. Ein Teil von ihnen könne von der bisherigen Cityline zur City Airlines wechseln. “Wir haben viel vor in den nächsten Jahren.”