Von: Ivd
Bozen – Heute traf sich die lvh-Spitze des Wirtschaftsverbandes Handwerk und Dienstleister (lvh.apa) zur Pressekonferenz in den Räumlichkeiten von Lobis Böden GmbH in Bozen. Im Fokus stand das Thema Bürokratieabbau, ein zentrales Anliegen, das die Wettbewerbsfähigkeit der rund 15.000 Handwerksbetriebe Südtirols nachhaltig beeinflusst.
„Das Handwerk ist das Rückgrat unserer Wirtschaft“, betonte Martin Haller, Präsident des lvh. „Mit etwa 50.000 Beschäftigten, darunter 4.000 Auszubildenden, und einem Umsatz von 5 Milliarden Euro pro Jahr, tragen unsere Betriebe erheblich zur Wertschöpfung bei. Doch zu komplexe administrative Anforderungen und Dokumentationspflichten werden für viele Kleinbetriebe zu einer Existenzfrage.“
Kernthema Bürokratieabbau 2024
„Weniger Bürokratie bedeutet mehr Spielraum für Innovationen“, erklärte Hannes Mussak, Vizepräsident des lvh. Der Verband hat das Thema Bürokratieabbau für 2024 priorisiert. „Wir haben die Belastungen unserer Mitglieder gesammelt, analysiert und konkrete Vereinfachungsmaßnahmen vorgeschlagen. Diese werden nicht nur dokumentiert, sondern werden laufend und aktiv in Gesprächen mit politischen Entscheidungsträgern eingebracht.“
Konkrete Lösungsansätze aus der Praxis
Walter Pöhl, Direktor des lvh, präsentierte Beispiele, wie Bürokratie die tägliche Arbeit der Betriebe erschwert. „Die Einführung der Direktvergaben für Kleinaufträge ohne bürokratische Hürden wie das Vergabeportal ist eine dringende Maßnahme. Auch der ‚DURC di congruità‘ im Bereich Arbeitssicherheit sollte abgeschafft werden.“ Pöhl stellte zudem das gesammelte Werk an Bürokratiebelastungen des lvh vor, welche dank Einbringen der Mitglieder zusammengetragen wurden und welches konkrete Lösungsvorschläge enthält. Das Dokument ist für alle lvh-Mitglieder unter www.lvh.it/buerokratieabbau abrufbar.
Auch die Unternehmerin Marlene Lobis von Lobis Böden GmbH schilderte eindrücklich die Herausforderungen, denen Handwerksbetriebe täglich ausgesetzt sind. „Die Bürokratie bindet Ressourcen, die wir eigentlich für die Weiterentwicklung unseres Betriebs nutzen könnten. Das lähmt die Innovationskraft.“
Zum Abschluss der Konferenz betonte Haller: „Bevor Gesetze umgesetzt werden, müssen ihre praktischen Auswirkungen geprüft werden. Die Politik sollte sich verpflichten in Form eines Praxischecks, die bürokratischen Auswirkungen neuer Regelungen im Vorfeld zu bewerten.”
Die lvh-Vertreter appellierten an die Politik, die gemeinsam erarbeiteten Vorschläge zu prüfen und umzusetzen. „Die Entlastung der Unternehmen ist eine Investition in die Zukunft unseres Wirtschaftsstandortes“, so Haller.
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