Von: luk
Bozen – Unter dem Motto “Männer für Care-Arbeit” fordern die Allianz für Familie, Il Melograno – Informationszentrum für Mutterschaft und Geburt und die Familienberatungsstelle Aied die Politik auf, konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um eine stärkere Einbindung von Männern in Care-Arbeit zu fördern, egal ob es sich um beruflich oder als Elternteil ausgeübte Care-Arbeit handelt.
Anlässlich des Vatertags wird die Allianz für Familie zusammen mit dem Verein Il Melograno – Centro Informazione Maternità e Nascita und der Beratungsstelle Aied ab 14.00 Uhr auf der Piazza Magnago präsent sein, um die Aufmerksamkeit der Landesregierung, aber auch der Öffentlichkeit auf die Frage der Gleichstellung der Geschlechter in Sachen Care-Arbeit zu lenken.
Care-Arbeit wird immer noch vorwiegend von Frauen übernommen. Für eine echte Gleichstellung der Geschlechter muss jedoch an zwei Fronten agiert werden. Um die Väter stärker in ihre Elternrolle einzubinden, sollte zum einen die Zeiten für die Vaterschaft ausgebaut werden, zum anderen sollten mehr Männer für Pflegeberufe gewonnen werden.
Am 23. Februar wurde auf einer Pressekonferenz die Initiative #NONBASTA #ESREICHTNICHT zur Stärkung der Elternzeit vorgestellt. Der von “Il Melograno” ausgearbeitete und von der Allianz für Familie und der Familienberatungsstelle Aied unterstützte Vorschlag zielt darauf ab, die obligatorische Vaterschaft auf alle Beitragszahler auszuweiten und seine Dauer auf 40 Tage zu verlängern. Die derzeitigen 10 Tage reichen nicht aus. Die Anwesenheit des Vaters in den ersten Lebenswochen begünstigt den Aufbau einer tieferen Bindung zum Kind, was die Aufteilung von Betreuungsaufgaben auch in den folgenden Monaten und in der Zukunft erleichtert. Darüber hinaus wird eine Anhebung des Entgelts für den sechsmonatigen Erziehungsurlaub (drei Monate für die Mutter, drei Monate für den Vater) von 30 auf 80 Prozent für notwendig erachtet. Eine solche Maßnahme würde die Gleichstellung der Geschlechter fördern und es für Väter realistisch machen, ihr Recht auf freiwillige Elternzeit tatsächlich wahrzunehmen. Eine höhere Entlohnung würde auch die Kündigungen von Müttern während des ersten Lebensjahres der Kinder verhindern und gleichzeitig die Gleichbehandlung von weiblichen und männlichen Arbeitnehmern am Arbeitsplatz fördern.
In Bezug auf den zweiten Aspekt, d.h. die Betreuungsarbeit als Beruf, genügt es zu sagen, dass Männer in Kinderbetreuungseinrichtungen immer noch eine Seltenheit sind; es ist an der Zeit, aus dem kulturellen und veralteten Stereotyp auszubrechen, das die Erziehung von Kindern in Bezug auf die Trennung der Geschlechterrollen geprägt hat. Eine stärkere Präsenz von Männern in Bildungseinrichtungen würde die individuellen Qualitäten von Erziehenden und Kindern fördern und aus erzieherischer und pädagogischer Sicht die Möglichkeit bieten, dank eines gemischten pädagogischen Teams neue Beziehungsdynamiken zu erleben.
Pamer zum Vatertag
“Am heutigen Vatertag ist es wichtig, auf die sich wandelnde Rolle der Väter in unserer Gesellschaft hinzuweisen. Umfragen zeigen deutlich, dass viele Väter sich mehr Zeit für ihre Kinder wünschen. Dieser Wunsch entspringt einem Bedürfnis vieler Männer, eine aktive Rolle in der Kindererziehung und im Familienleben zu übernehmen. Diese Beteiligung ist nicht nur für das Wohlbefinden der Kinder entscheidend, sondern trägt auch zum Gleichgewicht in den Familien und der partnerschaftlichen Gleichstellung bei. Wir erleben diese Veränderung und es ist an der Zeit, darauf zu reagieren. Diese Veränderungen erfordern nicht nur politische Maßnahmen, sondern auch das Engagement der Gesellschaft als Ganzes und insbesondere der Arbeitgeberseite und der Wirtschaft. Es ist an der Zeit, dass alle Akteure Rahmenbedingungen schaffen, die es Familien ermöglichen, ihre Bedürfnisse gut zu leben”, so die Landtagsabgeordnete.