Auch Magna schwächelt mit der gesamten Kfz-Branche

Magna und gesamte Autobranche schwächeln

Freitag, 01. November 2024 | 12:01 Uhr

Von: apa

Der vom Austrokanadier Frank Stronach gegründete kanadische Fahrzeugzulieferer Magna hat im dritten Quartal 2024 10,3 Mrd. US-Dollar (heute 9,47 Mrd. Euro) Umsatz gemacht. Das entspricht einem Rückgang von 4 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2023. Grund für den Rückgang sei ein weltweiter Rückgang in der Produktion von leichten Nutzfahrzeugen, geht aus einer Mitteilung vom Freitag hervor. Die Kfz-Branche ist besonders in Europa und auch in Österreich in der Krise.

Das Betriebsergebnis (bereinigtes EBIT) sank im Periodenvergleich von 615 Mio. Euro im dritten Quartal 2023 auf nunmehr 594 Mio. Euro. Unter anderem seien die Produktionskosten gestiegen, so Magna-CEO Swamy Kotagiri. Etwa lässt Jaguar heuer in Graz wie berichtet die Produktion zweier Modelle beim dortigen großen Magna-Werk auslaufen. Zudem hat das Start-up Ineos einen Auftrag zur Fertigung zurückgezogen und der US-Hersteller Fisker ist insolvent.

Hier bleiben Magna Risiken, deren volles Ausmaß nicht abzuschätzen sei – auch wenn für Fisker Österreich ein Sanierungsplan steht, heißt es im aktuellen Geschäftsbericht, der am Allerheiligentag veröffentlicht wurde. So könnten sich “erhebliche negative Auswirkungen auf die Rentabilität von Magna” ergeben, das in Graz Fisker-Autos baute bzw. bauen sollte.

Die Autoindustrie befindet sich insgesamt in einer Krise, die sich auch auf die heimischen Zulieferer auswirkt. Das erleichtert die hiesige Industrierezession nicht, im Gegenteil. So bereitet die besonders schlechte Lage beim deutschen Autoriesen VW zusätzliches Kopfzerbrechen bei Unternehmen und Gewerkschaften.

Der Chef der Gewerkschaft PRO-GE, Reinhold Binder, bekräftigte nun den gewerkschaftlichen Ruf nach einem leichteren Zugang zu Kurzarbeitsmodellen zum Halten von Mitarbeitern in der Krisensituation. “Es muss die Kurzarbeit wieder Industriebetrieben zur Verfügung stehen, die kurzfristige Überbrückungsprobleme haben und Arbeitnehmer in der schwierigen Situation halten wollen”, erneuerte Binder in der ORF-“ZiB2” am Donnerstagabend den Standpunkt der Gewerkschaft. Etwa der Chef des Zulieferers Polytec in Oberösterreich, Markus Huemer, warnte zudem vor weiteren “Anpassungen” beim Personal.

Auch Schulungen müssten verstärkt gefördert werden, so Binder. Für Schulungen und Umstellungsförderungen vom Verbrenner hin zur E-Mobilität sprach sich im TV-Beitrag auch das wirtschaftsliberale Eco-Institut aus, das der Kurzarbeit als staatliches Hilfsinstrument allerdings kritisch gegenüber steht.

Kommentare

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2 Kommentare auf "Magna und gesamte Autobranche schwächeln"


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Tigre.di.montana
Tigre.di.montana
Universalgelehrter
4 h 26 Min

Jaguar hatte schon 2017 das Auslaufen mehrerer Produktionslinien angekündigt. Da kommen die jetzigen Ankündigungen nicht unerwartet. Und im Ernst: wie viele Jaguar e-Pace (nicht elektrisch), i-Pace (elektrisch) und f-Pace (nur eklektisch) fahren denn auf unseren Straßen herum? Soweit zu Magna und Jaguar.

Selbst wenn der Anteil der Elektroautos in Europa nur 10% betragen würde: diese Autos sind wesentlich einfacher herzustellen, brauchen weniger Aggregate, weniger mechanischen Firlefanz. Durch diesen – derzeit noch geringen – Bedarfsrückgang alleine schon wird die Produktion in der Zulieferindustrie für Verbrennermodelle unwirtschaftlich.

Oracle
Oracle
Kinig
1 h 23 Min

Elektroautos, die Zukunft, brauchen einfach auch viel weniger Teile, also auch weniger Hersteller. Für 1 Verbrenner 5 Arbeitskräfte, für 1 EAuto 1 Arbeitskraft im gleichen Zeitraum. Damit muss sich die Autoindustrie draufeinstellen. Einfuhrzölle usw. werden das Ende des Verbrenner nur hinauszögern aber nicht aufhalten. So wie es Wahlscheibentelefone oder Schreibmaschinen nur mehr im Museum gibt, so wird es auch die Verbrenner treffen. Erdöl fördern, transportieren, raffinieren, transportieren um dann verbrannt zu werden, ach wie absurd, wenn man bedenkt, dass uns die Sonne täglich mehr Energie liefert, als wir brauchen und diese direkt vor Ort auch gespeichert werden kann.

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