Von: mk
Bozen – Seit dem Amtsantritt von Präsident Donald Trump sorgen Erklärungen, Ankündigungen und Widerrufe aus den Vereinigten Staaten für große Verwirrung in der Wirtschaftswelt, die sich fragt: Bleiben die USA Zugpferd der globalen Weltwirtschaft? Welche Impulse kommen aus den Vereinigten Staaten? Und welche Chancen und Risiken bestehen für die Südtiroler Exporte? Auf diese und viele weitere Fragen rund um den amerikanischen Markt antworten die Experten, die heute und morgen an den Beratertagen für Unternehmen zum Thema „USA: Business as usual?“ von IDM Südtirol teilnehmen.
Die Veranstaltung soll Licht in die kürzlich eingeführten Neuerungen bringen und den Informationsbedarf der Südtiroler Unternehmen zum Markt USA decken. Unternehmerinnen und Unternehmer können dabei zwei Tage lang ihr Wissen über einen der wichtigsten Exportmärkte für Produkte aus Südtirol vertiefen.
„Die Vereinigten Staaten sind hinter den nahen Märkten Deutschland, Österreich, Schweiz und Frankreich der bedeutendste nicht-europäische Absatzmarkt für Produkte aus unserem Land“, sagt IDM-Direktor Hansjörg Prast. Im zweiten Quartal 2017 wurden Waren im Wert von über 55.500 Millionen Euro in die USA ausgeführt. Das waren zwar 1,6 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, aber immer noch 4,5 Prozent der Südtiroler Gesamtausfuhren.
Die Liste der in die USA exportierten Waren wird von Industriegütern angeführt, vor allem Metallprodukte (18,4 Prozent), aber auch Lebensmittel und Getränke, die zusammen ungefähr ein Drittel aller Exporte in die Vereinigten Staaten ausmachen. „Nahrungsmittel und Getränke erleben derzeit einen sehr positiven Trend in den USA. Das sind Sektoren, in denen auch Südtiroler Unternehmen stark sind und exzellente Produkte anbieten. Deshalb ist der amerikanische Markt weiterhin sehr interessant für unsere Betriebe – trotz der Unsicherheit, welche die jüngsten Gesetze zur Wirtschaftspolitik mit sich gebracht haben“, meint Bettina Schmid, Leiterin der Abteilung Sales von IDM.
Die Internationalisierung der Unternehmen unterstützen bedeutet auch über die neuen Regelungen und Änderungen am Markt zu informieren. Deshalb stehen die Fragen und Zweifel der Unternehmen auch im Fokus der Einzelgespräche mit den Experten, die während der Beratertage angeboten werden. Dabei können sich die Teilnehmer über konkrete Aspekte für ihre Arbeit informieren, wie etwa die Zollbestimmungen bei Einfuhren in die USA, die Logistik oder die Frage, welche Unterlagen beim Eintritt in diesen Markt notwendig sind.
„Die Neuerungen aus Übersee lassen die Frage aufkommen, ob die bisher gültigen Regeln und ihre Anwendung noch Gültigkeit haben. Unternehmen sollten sich aber nicht abschrecken lassen, die Vereinigten Staaten werden auch weiterhin hochwertige Produkte importieren“, erklärt Jens Korte. Der Börsenkorrespondent an der New Yorker Wall Street ist Hauptreferent des Events und gibt den Teilnehmern eine Übersicht über die wirtschaftlichen Auswirkungen der Präsidentschaft Trump.
Weitere Fachreferate befassen sich detailliert mit konkreten praktischen Fragen, wie etwa mit dem Vertragswesen oder mit Steuervorschriften, auch im Zusammenhang mit der neuen amerikanischen Gesetzgebung zur Einfuhr von Lebensmitteln. Ein weiteres Thema, das von den Experten angeschnitten wird, ist die neue Ausrichtung, was die Eröffnung von US-Niederlassungen von Firmen betrifft, die ihre Produkte am amerikanischen Markt einführen möchten. Ihre konkreten Erfahrungen in diesem Bereich erzählen Karl Dekas, Sales Director bei Pan aus Bozen, und Ernesto Bortolotti, CFO von Schweitzer Project aus Naturns.