Von: luk
Bozen – Der internationale Tag der psychischen Gesundheit, welcher jährlich am 10. Oktober stattfindet, fällt heuer in eine turbulente Zeit. Bedingt durch die COVID-19 Pandemie und die gesetzten Maßnahmen, hat sich unser aller Alltag erheblich verändert. Für viele stellen die geltenden Regeln der sozialen Distanz bzw. Isolation eine große psychische Herausforderung dar. Und für Menschen, die bereits an einer psychischen Erkrankung leiden, ist die Belastung noch größer.
Obwohl psychische Erkrankungen weit verbreitet sind, gelten sie nach wie vor als Tabu. Aus Angst, Uninformiertheit und falsch verstandener Scham, versuchen viele Betroffene ihr Leiden oftmals zu verstecken, anstatt professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dies gilt auch für Jugendliche. Mit Young+Direct bietet der Südtiroler Jugendring (SJR) seit beinahe 30 Jahren eine unkomplizierte und kostenlose Beratung und Begleitung für junge Menschen an.
Mehr in die psychische Gesundheit investieren
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erachtet die psychische Gesundheit als grundlegend für einen guten Allgemeinzustand. Sie definiert sie als einen Zustand des Wohlbefindens, in dem sich eine Person entfalten, mit normalen Spannungen des Lebens umgehen, einer Arbeit nachgehen und einen Beitrag zum Gemeinschaftsleben leisten kann.
In diesem Jahr möchte die WHO am Welttag der psychischen Gesundheit vor allem dazu aufrufen, vermehrt in die psychische Gesundheit zu investieren. Dieser Aufruf bezieht sich in erster Linie auf Angebote und Projekte, kann aber durchaus auch als Signal verstanden werden, persönlich in die eigene psychische Gesundheit zu investieren.
„Uns ist es ein Anliegen, durch gezielte Projekte und Aktionen primär bei Jugendlichen das Bewusstsein dafür zu stärken, wie wichtig es ist, auf die eigene psychische Gesundheit zu achten und gut für sie zu sorgen“, so Michael Reiner, Psychologe und Leiter der Abteilung Beratung und Information im SJR. „Erreichen lässt sich das, indem mit jungen Menschen bereits frühzeitig über Themen wie psychisches Wohlbefinden, Achtsamkeit und Resilienz gesprochen wird, aber auch, indem Jugendliche über konkrete Strategien zur Bewältigung von Krisen und mögliche Unterstützungsangebote Bescheid wissen“.
„Aus diesem Grund werden wir uns in den kommenden Jahren mehr denn je Projekten und Angeboten widmen“, so Tanja Rainer, Vorsitzende des SJR, “welche die psychische Gesundheit und die Resilienz bei Jugendlichen im Fokus haben. Dafür braucht es natürlich die entsprechenden Rahmenbedingungen und Ressourcen“.
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