Von: luk
Meran – Die Diözese Bozen-Brixen und die Caritas starten im Heiligen Jahr 2025 die Sozialaktion „Haus der Hoffnung“. Ziel ist es, 19 Kleinwohnungen für Menschen in Wohnungsnot in Meran zu schaffen. Dafür wird das ehemalige Klostergebäude der Kreuzschwestern umfassend renoviert. Außerdem sollen die dazugehörige Kapelle und ein benachbarter Raum als Ort für Stille und Trauer zugänglich gemacht werden.
„Immer mehr Menschen in Südtirol finden keine Wohnung. Wer etwa auf einen Platz im Arbeiterwohnheim wartet, muss derzeit bis zu drei Jahre Geduld haben“, sagt Caritas-Direktorin Beatrix Mairhofer. Unlängst habe die Caritas von den Kreuzschwestern in Meran ihr ehemaliges Klostergebäude in der Verdistraße übernommen. „Wir nutzen bereits das Erdgeschoss als Tagesstätte für Menschen mit psychischen Problemen. Es gibt jedoch noch reichlich Platz, aber die Umbauten sind teuer.“ Ersten Schätzungen zufolge braucht es rund drei Millionen Euro.
Sozialaktion zum Heiligen Jahr 2025
Bischof Ivo Muser hatte die Idee, diese Sozialaktion ins Leben zu rufen und gemeinsam mit der Südtiroler Bevölkerung dieses „Haus der Hoffnung“, wie das Vorhaben heißt, zu bauen. „Das ,Haus der Hoffnung‘ ist ein lebendiges Zeichen unserer Nächstenliebe und Solidarität. Im Heiligen Jahr 2025, das Papst Franziskus unter das Motto ‚Pilger der Hoffnung‘ gestellt hat, sind wir alle eingeladen, Hoffnung für Menschen in Not zu säen und ihnen eine neue Perspektive zu schenken“, sagt Bischof Ivo Muser. Das „Haus der Hoffnung“ sei ein solcher Ort und jetzt, vor Ostern ein besonders schöner Lichtblick.
19 Kleinwohnungen geplant
Geplant sind 19 Ein-Zimmer-Wohnungen mit Bad und Kochnische. „Diese Wohnungen sollen Betroffenen ein sicheres Zuhause bieten und ihnen ein eigenständiges Leben ermöglichen“, erklärt Monika Verdorfer, die drei weitere Obdachloseneinrichtungen in Meran leitet. Die Kleinwohnungen sollen als sogenannte „Trainingswohnungen“ betrieben werden, in denen Menschen unterstützt werden, die vorübergehend in sozialen oder finanziellen Schwierigkeiten stecken. „Es ist ein Schritt vom Obdachlosenhaus hin zur Wohnselbständigkeit“, so Verdorfer. Während ihres Aufenthalts erhalten die Bewohnerinnen und Bewohner Unterstützung bei der Alltagsbewältigung, Haushaltsführung, Gebührenzahlung und der Wohnungssuche. „Besonders für Menschen mit komplexen Problemen oder für neue Mitbürger bzw. Mitbürgerinnen, die selbst mit geregelter Arbeit keinen Wohnraum finden, ist dies eine Chance.“
Oase der Stille und der Trauer
Neben den Kleinwohnungen soll auch die zum ehemaligen Klostergebäude gehörende Kapelle in eine Oase der Stille und Trauer umgestaltet werden. „Menschen in Trauer haben oft keinen Ort, an dem sie mit ihren Gefühlen einfach sein können“, erklärt Renate Rottensteiner, die Leiterin der Caritas-Hospizbewegung. Die Kapelle soll ganztägig für Interessierte offen sein und ein zusätzlicher Raum soll für Treffen und Trauergruppen genutzt werden. Freiwillige der Hospizbewegung werden dort zu festgelegten Zeiten auch für Gespräche bereitstehen. „Auch das gibt Menschen Hoffnung, deshalb passt es gut in das Konzept für dieses Haus hinein“, sagt Rottensteiner
Spendenaktion: Gemeinsam Hoffnung bauen
Für die Umsetzung des Projekts ist die Mithilfe der Südtiroler Bevölkerung notwendig. „Jede Spende ist ein Baustein der Hoffnung“, betonen Bischof Muser und Caritas-Direktorin Mairhofer. Spenden sind unter dem Kennwort „Haus der Hoffnung“ auf folgenden Konten möglich:
Raiffeisen Landesbank – IBAN: IT42F0349311600000300200018
Südtiroler Sparkasse – IBAN: IT17X0604511601000000110801
Südtiroler Volksbank – IBAN: IT12R0585611601050571000032
Intesa Sanpaolo – IBAN: IT18B0306911619000006000065
Benefizabend am 4. Juni
Ein schönes Beispiel für Unterstützung liefert Martin Rampold, ein pensionierter Arzt aus Meran. Am 4. Juni organisiert er, gemeinsam mit engen Unterstützern, einen Benefizabend im Theater in der Altstadt in Meran. Er konnte den Nordtiroler Kabarettisten Markus Koschuh dafür gewinnen, ohne Gage aufzutreten. „Wir haben das ehrgeizige Ziel, mit diesem Abend einen Teil der Ausgaben für die Kücheneinrichtungen zu erwirtschaften“, sagt Rampold.
Wohnen in Zahlen:
· Die Caritas beherbergte im vergangenen Jahr 750 wohnungslose Personen.
· Jede vierte Person war eine Frau, ein Viertel davon alleinerziehende Mütter.
· Zwei Drittel des Einkommens von Geringverdienern gehen für Grundausgaben wie Miete, Strom und Heizung drauf.
· Jede vierte Familie in Südtirol lebt in Miete. Eigentum ist für viele unerreichbar.
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