Von: mk
Bozen – Die Diskussion um den Transport von Menschen mit Beeinträchtigung mithilfe von Allrad-Fahrzeugen löst weitere Wellen von Kritik aus. Für die Mietwagenunternehmer ist klar: Solange Staat und Gemeinden die Teilnahme an den Ausschreibungen erschweren, bleibe die Übernahme des Transportdienstes durch lokale Anbieter schwierig.
Um kurz zusammenzufassen: Seit einigen Jahren arbeitet das süditalienische Unternehmen Tundo auch für die Bezirksgemeinschaft im Pustertal und transportiert Menschen mit Beeinträchtigungen. Kürzlich wurde die Kritik laut, dass sie sich nicht an die vorgegebenen Ausschreibungsbedingungen halten, welche den Einsatz von Fahrzeugen mit Allradantrieb vorsehen.
„Uns stört weniger die Tatsache, dass Tundo diesen Forderungen nicht nachkommt als vielmehr der Aufruf, es sollten sich mehr Südtiroler Betriebe bei derlei Ausschreibungen beteiligen. Das würden wir sehr gern. Eine Teilnahme wird uns aber sowohl von Seiten des Staates als auch von Seiten der Gemeinden erschwert“, beklagt Markus Weissensteiner, Obmann der Mietwagenunternehmer im lvh.
Das Staatsgesetz sieht nämlich vor, dass pro Auto nur eine Lizenz vergeben werden darf. Zumal die Ausschreibung den Einsatz eines Fahrzeuges der Euroklasse 6 mit Allradantrieb vorsieht, würde dies bedeuten, dass sich der Anbieter innerhalb kürzester Zeit ein neues Auto anschaffen muss. Hinzu kommt, dass das am 30. Dezember 2018 in Kraft getretenem Gesetzesdekret für den Mietwagensektor die Vergabe neuer Lizenzen für mindestens ein Jahr blockiert. Der Grund: Alle italienischen Lizenzinhaber müssen vorab in ein nationales Register eingetragen werden. „Wenn sich mehr lokale Mietwagenunternehmen an öffentlichen Ausschreibungen beteiligen und gleichzeitig markt- und konkurrenzfähig bleiben sollen, muss es Betriebslizenzen ohne Beschränkung der Fahrzeuge geben“, betont Weissensteiner.