Von: APA/dpa
Gespräche auf Englisch, Französisch oder Spanisch führen? Beim Sprachenlernen ist das freie Sprechen oft besonders herausfordernd und die Angst vor Blamage kann bremsen. Hier kann ein KI-Sprechtrainer helfen, Hemmungen zu überwinden. Zumindest, wenn man nicht bei null mit dem Lernen anfängt.
Denn trotz einiger Mängel bringen diese Tools denjenigen etwas, die schon Vorkenntnisse in der Fremdsprache haben. Das ist das Fazit der Fachzeitschrift “c’t”, die mit “TalkPal”, “Teacher AI” und “Univerbal” drei solcher Dienste getestet hat (Ausgabe 9/24).
Gründe für die Auswahl der Anbieter: Alle bieten mehrere beliebte Sprachen an, werden von vielen Betriebssystemen unterstützt und lassen sich im Browser mit Mikro und Lautsprecher nutzen. Die Kosten liegen zwischen 10 und 25 Euro pro Monat, im Jahresabo sinken die Preise deutlich. Nutzt man nur die Basisfunktionen, ist “Talk Pal” kostenlos.
Das sind laut “c’t” die Vor- und Nachteile der getesteten Sprechtrainer im Detail:
Dieser Dienst hat mit mehr als 60 Sprachen eine enorme Auswahl. Allerdings muss man auf jeden Fall schon einmal Englisch können, denn die Oberfläche und die Korrekturen gibt es nur in dieser Sprache. Ein Plus ist dem Bericht zufolge der Pool von vielen, teils ausgefallenen Rollenspielen und auch Debatten, bei denen man die Pro- oder Contra-Seite wählen kann – und so im Dialog an der Sprache feilen kann.
Da aus Fehlern gelernt werden soll, sind bei Sprechtrainern die Korrekturen wichtig: Hier schwächelt der Dienst laut “c’t”. Er verschriftlicht das Gesprochene der Nutzer und benennt daneben die Fehler – im Test widersprach er sich aber zum Teil selbst oder bremste das Gespräch, indem er manches erst falsch niederschrieb und dann korrigierte.
Sowohl die männliche als auch weibliche Stimme klingen bei diesem Tool natürlicher als bei den Vergleichstrainern. “Teacher AI” gibt zudem mündliche Hinweise und Korrekturen in der Ausgangssprache. Außerdem listet das Tool die Wörter auf, die Lernende und die KI-Trainer im Dialog bisher verwendet haben. Das ist praktisch, denn: Mithilfe der integrierten Übersetzungsfunktion kann man so Vokabeln üben.
Die Zeitschrift bemängelt, dass dieses Tool keine vorgegebenen Rollenspiele bietet, sondern nur einen freien Sprach-Chat, der aber auf Zuruf reagiert. In der Testphase gab es laut “c’t” Serverprobleme. Auf seiner Website weist der Anbieter darauf hin, dass gerade an der Plattform gearbeitet werde, um dem zunehmenden Nutzungsvolumen gerecht zu werden. Es könne gelegentlich zu Fehlern bei der Anwendung kommen.
Dieser Dienst punktet mit einer klaren Struktur: Am Anfang des Trainings steht ein Einstufungstest, aus denen sich individuelle Lehrpläne ergeben. Die Rollenspiele, die darauf folgen, variieren die Themen und steigern sich im Schwierigkeitsgrad. Andererseits gibt es keinen ganz freien Chat: Man kann zwar Themen selbst vorgeben, auf diese wird das Gespräch dann aber immer wieder zurückgeführt.
Pluspunkt: “Univerbal” passt seine Oberfläche der Ausgangssprache an – also etwa Deutsch. Mit 22 Lern-Sprachen liegt der Dienst aber hinter den anderen beiden. Die Tester kritisierten darüber hinaus den synthetischen Klang mancher der KI-Stimmen.