Von: mk
Bozen/Bolognia – Die mittelständischen Unternehmen aus Bozen und Trient haben italienweit am besten auf die Krise reagiert. Dies geht aus dem Confindustria-Bericht über die KMUs im Norden und Zentrum Italiens hervor, den Confindustria-Vizepräsident Stefan Pan heute in Bologna vorgestellt hat.
„Neben wettbewerbsfähigen Unternehmen braucht es auch ein wettbewerbsfähiges Umfeld. Unsere KMUs haben gezeigt, wie exzellent sie sind, in dem sie auf neue Märkte, Innovation und hochwertige Arbeitsplätze gesetzt haben. Die Reduzierung der Steuerlast in den vergangenen Jahren hat ihr Wachstum und die Schaffung neuer Arbeitsplätze unterstützt. Dies hatte infolgedessen positive Auswirkungen auf die Finanzierung der öffentlichen Leistungen. Diesen Weg müssen wir weitergehen: umso besser eine Region die Unternehmen bei ihrer Tätigkeit unterstützt, umso höher ist der geschaffene Mehrwert“, so Pan. Laut der Studie verfügen die regionalen Unternehmen über ein weiteres Investitionspotential in Höhe von mehr als 1,6 Milliarden Euro. „Um dies zu nutzen, müssen wir ihnen ein wettbewerbsfähiges Umfeld bieten: wenn die Unternehmen ihr Potential vollständig nutzen können, tragen sie zum Wohlstand der ganzen Region bei“, ergänzt Pan.
Der Bericht nimmt Bezug auf Kapitalgesellschaften mit 10 bis 250 Mitarbeitern. Aus der detaillierten Analyse wird deutlich, dass gerade diese Unternehmen dank ihrer Flexibilität und der gleichzeitigen Verbundenheit mit dem lokalen Produktionsgefüge und den ausländischen Märkten zur Entwicklung der Region, in der sie ihren Sitz haben, im Bereich Beschäftigung, Investitionen und Mehrwert einen entscheidenden Beitrag leisten.
In Trentino-Südtirol ist nicht nur die Anzahl dieser Unternehmen gestiegen – von 3.041 auf 3.425 zwischen 2007 und 2016 (plus 13,7 Prozent, das höchste Wachstum in Italien) – sondern auch die Qualität. Zwischen 2007 und 2016 stieg sowohl der Umsatz (plus 8,1 Prozent) als auch der erzielte Mehrwert (plus 17,2 Prozent) in einem italienweiten Rekordtempo. Gestiegen ist zugleich auch die Investitionsbereitschaft: die Investitionsquote der KMUs in Trentino-Südtirol ist die höchste Italiens (die Investitionen betragen 10 Prozent der Sachanlagen). Sowohl in Bozen als auch in Trient beschäftigen die Betriebe mit mehr als 10 Mitarbeitern mehr als die Hälfte aller unselbständig Beschäftigten.
„Das Wachstum liegt in der DNA jedes Unternehmens: die Betriebe dabei zu unterstützen, ist ausschlaggebend für den zukünftigen Erfolg einer Region. Eine effiziente Verwaltung, die Weiterentwicklung der Infrastrukturen, Lohn- und Energiekosten, die mit dem Rest Europas mithalten können sowie ein Steuersystem, das Unternehmen, die investieren, einstellen und innovativ sind, belohnt, sind dafür ausschlaggebend“, erklärt der Confindustria-Vizepräsident.