Von: mk
Bozen – Mobbing, Diskriminierung, Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz – diese Phänomene sind weiterhin präsent, es tut sich aber etwas in die richtige Richtung. Dies erklärt SGBCISL-Landessekretärin Donatella Califano, die auch Verantwortliche der Frauengruppe im SGBCISL und Vizepräsidentin des Landesbeirates für Chancengleichheit ist.
Potentiell seien alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer diesen Phänomenen ausgesetzt, man wisse aber, dass mehrheitlich Frauen Opfer von Gewalt, Diskriminierung und Belästigung sind. „Opfer können Folgen im psychischen, physischen, wirtschaftlichen, sozialen und sexuellen Bereich erleiden“, betont Califano.
Häufig würden sich Arbeitnehmerinnen mit derartigen Problemen an die Gewerkschaft wenden. „Trotz der schwierigen Situation erleben sie diese mit einem Gefühl der Resignation. Als ob es unvermeidbar sei, im Arbeitsumfeld einer gewissen sexistischen und chauvinistischen Mentalität und entsprechenden Verhaltensweisen ausgesetzt zu sein. Für ihren Schutz braucht es Information und Bewusstseinsbildung, Klarheit über die schädigenden Handlungen und Verhaltensmuster, die Umsetzung von vorbeugenden Maßnahmen, eine dauerhafte Beobachtung der Phänomene, Schutzmaßnahmen und ein Sanktionssystem. Nur so kann diesen Phänomenen Einhalt geboten werden“, ist man beim SGBCISL überzeigt.
Auf Landesebene ist die Arbeit am Entwurf für ein Anti-Mobbing-Gesetz wieder aufgenommen worden. „Wir vertrauen darauf, dass dieses bis Jahresende endlich verabschiedet werden kann. Um wirksame Präventionsmaßnahmen umsetzen zu können, ist es erforderlich, über Mobbing und Straining und deren Auswirkungen Bescheid zu wissen. Dafür sind die Einrichtung eines Anti-Mobbing-Dienstes und eines eigenen Beirates vorgesehen, mit den Schwerpunkten Bewusstseinsbildung, Information, Schulung, Beratung und Mediation“, erklärt Califano.
Auf nationaler Ebene gehen im Parlament die Arbeiten zur Ratifizierung des Übereinkommens 190 über die Beseitigung von Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz weiter. Diese von der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) in Genf verabschiedete Übereinkunft sei auf Betreiben der Gewerkschaften und der Frauenbewegung entstanden.
„Der Weg in die richtige Richtung ist eingeschlagen, jetzt geht es darum, das Ziel so rasch wie möglich zu erreichen“, erklärt Califano abschließend.