Von: luk
Bozen – Die Zukunft von Iveco Defence Vehicles (IDV) in Bozen steht im Mittelpunkt wirtschaftlicher und gewerkschaftlicher Debatten. Der Konzern Iveco Group prüft derzeit die Möglichkeit, seine Sparte für Militärfahrzeuge, zu der IDV und Astra gehören, im Jahr 2025 auszugliedern. Dies könnte den Weg für eine Übernahme durch das italienische Rüstungsunternehmen Leonardo ebnen.
Bereits im vergangenen Jahr gab es Spekulationen über einen möglichen Verkauf. Die strategische Neuausrichtung des Konzerns unter dem neuen CEO Olof Persson soll laut Unternehmensangaben die Struktur vereinfachen und neue Flexibilität für das Geschäft schaffen. Ein offizielles Update zur Prüfung des Verkaufs wird in den kommenden Monaten erwartet.
IDV, mit Hauptsitz in Bozen und rund 900 Beschäftigten, spielt eine bedeutende Rolle in der Rüstungsindustrie. Das Unternehmen arbeitet bereits mit Leonardo zusammen und ist an der Produktion gepanzerter Kettenfahrzeuge für die italienische Armee beteiligt. Zudem ist IDV in ein milliardenschweres Rüstungsprojekt eingebunden, das Leonardo und der deutsche Konzern Rheinmetall gemeinsam realisieren.
Die Nachricht über eine mögliche Abspaltung und Übernahme durch Leonardo hat auch die Gewerkschaften alarmiert. Nationale Verbände wie Fim, Fiom, Uilm und Fismic befürchten eine Schwächung der Iveco Group und fordern eine rasche Klärung der Situation. Auch in Südtirol wird der mögliche Verkauf genau beobachtet. „IDV ist wirtschaftlich erfolgreich, was auch die jüngste Prämie von 1.900 Euro pro Mitarbeiter zeigt“, betont Marco Bernardoni von der Fiom/Cgil.
Ob IDV tatsächlich an Leonardo geht, bleibt vorerst offen, berichtet die Zeitung Alto Adige. Die Gewerkschaften fordern Klarheit über die Zukunft des Unternehmens und seiner Belegschaft.
Aktuell sind 1 Kommentare vorhanden
Kommentare anzeigen