Von: mk
Bozen – „Viele Südtiroler Unternehmerinnen und Unternehmer konnten einfach ihren Augen nicht glauben, was die Agentur für öffentliche Aufträge des Landes (AOV) vor einigen Tagen mitgeteilt hat“, zeigt sich Philipp Moser, Präsident des Wirtschaftsverbandes hds, erzürnt.
Was ist passiert? „Am 24. April 2024 erreichte am späten Nachmittag (17.09 Uhr) die Wirtschaftsteilnehmer eine E-Mail-Nachricht der AOV – Bereich Beschaffungsstrategien mit der Information, dass eine neue Bekanntmachung für ‚Informationstechnische Geräte, Software und Installationsdienstleistungen (ICT 2024)‘ ab dem 26. April 2024 um 13.00 Uhr in Kraft treten wird“, berichtet ein aufgebrachter hds-Präsident. Somit verfalle – so im Mail weiter – die alte Bekanntmachung „ICT 2020“, und es könnten keine Zulassungsanträge mehr eingereicht werden.
Um was handelt es sich? Es geht hier um den elektronischen Markt, auf welchem Betriebe ihre Produktkataloge – in diesem Fall IT-Geräte, Soft- und Hardware und vieles andere mehr – online hochladen können, und die öffentliche Verwaltung diese dann mit Direktauftrag erwerben kann. „Der Arbeitsaufwand für die Betriebe ist nicht ohne, da alles unter anderem in einem besonderen Format erfolgen muss und es sich zum Großteil um sehr, sehr viele Produkte handelt“, erklärt Moser.
Südtirols Wirtschaftsteilnehmer wurden eingeladen, in kürzester Zeit die Kataloge der aktuellen Bekanntmachung herunterzuladen und sie entsprechend den geänderten zukünftigen Mindestanforderungen an die Produkte zu aktualisieren.
„Das alles am Abend vor einem Feiertag am Donnerstag, den 25. April und einem heuer entsprechendem Fenstertag am 26. April, an welchem selbst die öffentliche Verwaltung nicht operativ und somit für Klarstellungen nicht erreichbar war. Das ist völlig absurd und inakzeptabel. Das ist alles andere als bürger- und unternehmerfreundlich und schafft für die Unternehmer einen erheblichen Mehraufwand, da sie ihre Produkte jetzt neu eingeben müssen. Es kann einfach nicht sein, dass so eine kurzfristige Frist mitgeteilt wird. Die Wirtschaftsteilnehmer standen wie der Ochs vorm Berg!“, wettert Moser, der sich auch im Namen vieler anderer Betriebe von der öffentlichen Verwaltung eine rechtzeitige Information und mit einer angemessenen Frist erwartet.