Von: luk
Brixen – Der Umgang mit schwierigen Minderjährigen im Vergleich. Pädagogikprofessor Nicola Lupoli organisiert zu diesem Thema eine Konferenz, die am Dienstag, den 29. Mai und Mittwoch, den 30. Mai an der Fakultät für Bildungswissenschaften in Brixen stattfindet. Experten verschiedener Länder diskutieren die Frage, wie mit sozial auffälligen und kriminell gewordenen Minderjährigen aus pädagogischer, psychologischer, sozialer und rechtlicher Sicht umgegangen werden soll. Die Teilnahme steht allen Interessierten offen.
„Die Konferenz stellt für Sozialarbeiter, Pädagogen, Lehrer und Psychologen eine Möglichkeit der Aus- und Weiterbildung dar”, umreißt Nicola Lupoli, Professor für Allgemeine Pädagogik an der Fakultät für Bildungswissenschaften, das Konzept der Konferenz. Diese trägt den Titel „Der Umgang mit kriminell gewordenen Minderjährigen, die von den Normen guter Erziehung in Italien und Spanien abweichen”. An zwei Tagen soll der Bogen zwischen den verschiedenen Ansätzen aus der akademischen Welt zur Praxis gesponnen werden, die die Möglichkeiten im Umgang mit kriminell gewordenen Jugendlichen darlegen. Koordiniert werden die Vorträge von Prof. Umberto Margiotta, Pädagogikprofessor und Präsident der Vereinigungen “Societé Europeenne de Culture” und dem italienischen Pendant SIREF.
Am Dienstag, 29. Mai liegt der Fokus auf den Vorträgen zweier Richter, die einen Blick auf die verschiedenen Lösungen werfen, die die Rechtssysteme in Italien und Spanien bieten. Jugendrichter Giacomo Ebner wird über „Virtuelle Identitäten, reale Lösungen” sprechen, während sein Kollege José Luis Castro de Antonio vom Juzgado Central de Menores in Madrid erklärt, wie in Spanien mit auffällig gewordenen Minderjährigen umgegangen wird.
Der Nachmittag des 29. Mai dient der Vertiefung verschiedener Themen. Gianluca Guida, Direktor des Criminal Institute for Minors und des European Centre of Studies in Nisida bei Neapel, und Giuseppe Ortano, Psychiater und Direktor der U.O.S.M. (Mental Health Operative Unit) 23 ASL in Caserta, werden über die Erfahrungen von Genesungsstrategien berichten. Glücksspiel, Mobbing, soziale und psychologische Interventionsstrategien innerhalb und außerhalb des Gefängnisses sind weitere Themen, die verschiedene Professoren der Fakultät für Bildungswissenschaften ansprechen werden.
Die Tagung endet am Morgen des 30. Mai mit einem Runden Tisch zum Thema „Die Rehabilitation jugendlicher Straftäten. Welche Standards und Möglichkeiten gibt es?”. Aus den am Runden Tisch entstandenen Beiträgen wird ein Dokument verfasst, das kulturelle wie rechtliche Vorschläge enthält und an nationale und europäische Institutionen gesandt werden wird.