Von: mk
Bozen – Die Forschung noch stärker auf die Interessen der Unternehmen ausrichten – das war das Ziel des gestrigen Treffens zwischen Vertretern aus Industrie und den Energieexperten von Eurac Research. Zwölf forschungsbasierte Unternehmen aus Südtirol, dem Trentino, der Lombardei und Venetien, die in den Bereichen nachhaltiges Bauen, Fenster, Fassaden und Energietechnik tätig sind, tauschten sich mit den Wissenschaftlern von Eurac Research aus. Beim Treffen im NOI Techpark informierten die Unternehmen die Forscher über ihren Bedarf an Tests und Unterstützung bei der Entwicklung innovativer Produkte. Im Gegenzug brachten die Forscher die Vertreter der Unternehmer auf den neuesten Stand der laufenden Forschung zu erneuerbaren Energien und Energieeffizienz. Aus Südtirol waren unter anderem die Firmen Rubner Haus, Finstral und Geo Sun vertreten.
Bereits seit Jahren ist das Institut für Erneuerbare Energie von Eurac Research als Forschungspartner und -berater für Unternehmen aus dem In- und Ausland tätig: Gemeinsam mit Firmen entwickeln die Energie-Experten von Eurac Research Prototypen und neue technologische Komponenten. So etwa 224 multifunktionale und vorgefertigte Fassadenelemente für energieeffiziente Gebäude. Im Rahmen des großangelegten EU-Projekts SINFONIA kamen diese Elemente erstmals in zwei sanierte Kondominien in Bozen zum Einsatz. Die verschiedenen Komponenten wurden von einem Unternehmenskonsortium realisiert – unter der Leitung von Aster Holzbau und mit Unterstützung der Forscher. Mit der Firma Stahlbau Pichler entwickelten die Experten des Bozner Forschungszentrums den Prototyp einer Fassade, um Gebäude effizienter klimatisieren zu können.
„Um die Zusammenarbeit und den direkten Austausch mit den Unternehmen zu fördern, organisieren wir dieses jährliche Treffen. In thematischen Arbeitsgruppen informieren wir die Unternehmen über unsere Forschungsergebnisse der vergangenen 12 Monaten. Im Gegenzug informieren sie uns über ihre Bedürfnisse. Unser gemeinsames Ziel ist es, hochwertige und wettbewerbsfähige Produkte zu entwickeln“, erklärt Wolfram Sparber, Leiter des Instituts für Erneuerbare Energie von Eurac Research.
Francesco Bellò vom bellunesischen Unternehmen Clivet, das auf internationaler Ebene im Bereich Wärmepumpen und Heiz- und Kühlsystemen tätig ist, ergänzt weiter: „Diese Treffen sind für uns Unternehmer wichtig, um zur aktuellen Forschung auf dem Laufenden gehalten zu werden. Im Austausch mit anderen Industriepartnern lernen wir deren Bedürfnisse und Anforderungen kennen. Aus den Gesprächen erschließen sich für uns oft neue Anwendungsmöglichkeiten für unsere Produkte. Derzeit arbeiten wir beispielsweise mit den Forschern von Eurac Research und anderen europäischen Unternehmen eng zusammen, um kostengünstige Lösungen für die Sanierung von Mehrfamilienhäusern zu konzipieren.“
Neben der Zusammenarbeit bei der Entwicklung von neuen Produkten im Rahmen von EU finanzierten Projekten können die Unternehmen auch die Labore von Eurac Research im NOI Techpark nutzen. Mit Unterstützung der Forscher können dort Produkte und Komponenten, wie etwa Fassadenelemente der neuesten Generation, Wärmepumpen und Photovoltaikmodule, in der Entwicklungsphase getestet werden. So kann etwa die Qualität eines Produktes getestet und eventuell die Performance verbessert werden, bevor es auf den Markt kommt.