Von: Ivd
Ahrntal – Die Ferienregion Ahrntal hat sich der Nachhaltigkeit verschrieben. Die zwei Tourismusvereine Sand in Taufers und Ahrntal und die zwei Skigebiete Speikboden und Klausberg haben deshalb das Konsortium Zukunft Ahrntal ins Leben gerufen. Gemeinsam will man laut eigener Aussage die Ahrntaler Zukunft positiv, enkeltauglich und nachhaltig mitgestalten.
Dazu gehört etwa das Spend-in-Taufers-System, lokale Gutscheine, die verschenkt und in der Ferienregion als normales Zahlungsmittel genutzt werden. Dazu gehört der GuestPass, der die Gäste zur Nutzung der Öffis anhält und damit Straßen und Luft entlastet. Veranstaltungen zu Green Events zu machen, das heißt, sie hinsichtlich Müll, Verwendung von Zutaten, Besteck, und so weiter umweltfreundlicher zu gestalten, ist ebenso Teil des Konzepts, genauso wie das Projekt TauFrisch, bei dem Gastronomen und Hoteliers gemeinsam ein Feld mit einheimischen, alten Gemüse-, Obst- und Getreidesorten bebauen, Frische, Geschmack, null Kilometer und Nachhaltigkeit garantieren. Weiters sensibilisiert man zum Verhalten in der Natur, in Biotopen, zum Wandern, Einkaufen, Reisen ohne Auto und noch viel mehr.
Lauter Maßnahmen, die Schritt für Schritt gemeinsam gut umsetzbar sind. Der “Knigge” für die Ferienregion Ahrntal umfasst die Förderung der kleinen Kreisläufe, den Schutz von Natur und Umwelt, soziale Integration und den Erhalt von Kultur und Brauchtum. Die Einheimischen dabei maßgebend mit einzubinden, und gemeinsam mit ihnen Schritte zu setzen, ist erstes Ziel. Die Feriengäste dazuzuholen und für das Konzept zu begeistern, darauf baut man.
Das seit eineinhalb Jahren bestehende Konsortium Zukunft Ahrntal hat nun für die Ferienregion Ahrntal eine schöne und wichtige Auszeichnung erhalten: die international anerkannte GSTC- Zertifizierung. Die Freude darüber ist groß: Der weltweit aktive Global Sustainable Tourism Council, gegründet 2007 vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP), ist die führende Organisation für Nachhaltigkeitsstandards im Tourismus. Die Zertifizierung setzt hohe Standards für verantwortungsvollen Tourismus und wird von der anerkannten Zertifizierungsorganisation Green Destinations verliehen, die durch den Global Sustainable Tourism Council (GSTC) akkreditiert ist.
Ganz spezifisch hat die Ferienregion Ahrntal das Nachhaltigkeitsprogramm Südtirol absolviert. Hierbei wurde der GSTC-Standard an Südtirol angepasst, um einen lokalen Referenzrahmen zu schaffen, der die Chancen und Herausforderungen der Region berücksichtigt. Die Ferienregion Ahrntal hat damit auch das Nachhaltigkeitslabel Südtirol Level drei erreicht, was bedeutet, dass man sich auf höchstem Niveau für eine nachhaltige Entwicklung einsetzt. Es gibt drei Abstufungen dieses Labels, das dritte und höchste entspricht der GSTC-Zertifizierung und ist damit international anerkannt. Manuela Summerer, IDM Südtirol: „Es freut uns sehr, dass wir dem Ahrntal als 10. zertifizierte Region das Nachhaltigkeitslabel überreichen dürfen. Die Wichtigkeit des Themas wurde erkannt und auch die Möglichkeit, dadurch Veränderungen und ein Umdenken einzuleiten. Die Tourismusorganisation wird mehr und mehr zum Lebensraumgestalter. Die Zertifizierung ist dabei ein erster wichtiger Schritt und hilft, den Rahmen zu schaffen innerhalb dem nun Schritt für Schritt die Maßnahmen umgesetzt werden.“
Die Verleihung
“Wir freuen uns, die Ferienregion Ahrntal in unserer internationalen Green Destinations-Gemeinschaft willkommen zu heißen und die Destination für ihr herausragendes Engagement im nachhaltigen Tourismus auszuzeichnen,” erklärte Noah Pircher, der Südtiroler Koordinator der Green Destinations Foundation, “durch die Erfüllung der globalen Standards des GSTC hat das Ahrntal ein starkes Fundament für nachhaltige Entwicklung gelegt und sich diese Anerkennung verdient.”
Er zeigte sich überzeugt, dass diese Auszeichnung weiteren Südtiroler Feriengebieten als Ansporn diene, sich verstärkt Natur- und Umweltschutz und der Nachhaltigkeit im Tourismus zu widmen. “Nachhaltigkeit ist kein statischer Zustand, sondern ein kontinuierlicher Prozess, der nur durch gemeinsames Handeln erfolgreich gestaltet werden kann“, betonte er.
Geprüft worden war streng, etwa die Co²-Messungen der Skigebiete und Tourismusvereine, ebenso durch Umfragen bei Gästen und Einheimischen. Das Auditorenteam begutachtete außerdem Angebote und Projekte der Region, besonders positiv fiel das Vorantreiben regionaler Kreisläufe auf, mit den Projekten Projekt TauFrisch, Kleiner Marktplatz[1] sowie die Öffentliche Mobilität[2] in der Ferienregion Ahrntal.
Beeindruckt zeigten sich die Auditoren vom Zusammenspiel der Skigebiete und der Tourismusvereine des Tals in puncto Nachhaltigkeit und vom eigens dazu gegründeten Konsortium Zukunft Ahrntal. Sie hoben die aktive Rolle der Skigebiete als Best-Practice hervor. Auch die Zusammenarbeit mit den Gemeinden sei vorbildlich und entscheidend für eine nachhaltige Entwicklung des gesamten Tals.
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