Von: luk
Bozen – Südtirols Unternehmen der Holzbranche können ab sofort Träger der Marke Südtirol sein und deren Vorteile für ihren Betrieb nutzen. War die Marke bisher vorwiegend als Destinationsmarke und als Qualitäts- und Herkunftsmarke für Agrarprodukte aus Südtirol bekannt, wird sie jetzt schrittweise auch für andere Vorzeigesektoren geöffnet. Das ist der Gedanke, welcher hinter der Weiterentwicklung der Marke Südtirol zu einer sektorenübergreifenden Regionenmarke steckt, die von IDM Südtirol vorangetrieben wurde. Beim ersten Schritt der Erweiterung fiel die Wahl auf die Holzbranche als Pilotpartner, weil sie sowohl für die regionale Wirtschaft als auch für die nachhaltige Entwicklung Südtirols von zentraler Bedeutung ist. Den Kriterienkatalog hat IDM in Partnerschaft mit dem Unternehmerverband Südtirol (UVS) und dem Wirtschaftsverband Handwerk und Dienstleister (lvh.apa) ausgearbeitet. Dieser Neuzugang der Markenfamilie wurde gestern bei einem Event im Eggental im Beisein der Landesräte Marco Galateo und Luis Walcher sowie von Landtagspräsident Arnold Schuler gefeiert.
„Die Holzbranche ist ohne Zweifel einer der wichtigsten Wirtschafts- und Produktionssektoren des Landes. Die Betriebe des Sektors ‚Forst & Holz‘ sind mit einem Jahresumsatz von circa 1,5 Milliarden Euro nicht nur wirtschaftlich sehr stark, sondern verfügen auch über eine sehr hohe Kompetenz in der Verarbeitung von Holz. Mit ihren innovativen Produkten, Techniken und ihrem langjährigen Know-how sind die Betriebe dieses Sektors für Kunden in und außerhalb Europas sehr interessant,“ sagt Landeshauptmannstellvertreter und Wirtschaftslandesrat Marco Galateo. Die gesamte Wertschöpfungskette des Sektors trage mit 1,7 Milliarden Euro Produktionsleistung zu 6,8 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt von Südtirol bei.
Die Wichtigkeit des Sektors Holz unterstrich beim gestrigen Event auch Luis Walcher, Landesrat für Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Tourismus. „Holz ist das grüne Gold Südtirols und ein entscheidender Entwicklungsfaktor für das Land, der rund 19.000 Personen ein Einkommen bietet – vor allem im ländlichen Raum. 50 Prozent der Fläche Südtirols sind mit Wald bedeckt. Er gehört sehr vielen Eigentümern, was die Bewirtschaftung nicht einfacher macht. Deshalb brauchen diese für die Waldbewirtschaftung und -pflege auch weiterhin die Unterstützung des Landes. Zudem ist Holz ein äußerst nachhaltiger Rohstoff. Gerade in Zeiten des Klimawandels, einer zunehmenden Verknappung der Rohstoffe und der Umsetzung der Energiewende kann Holz eine Antwort und Lösung für viele dieser aktuellen Herausforderungen sein“, so Walcher.
Dass die Betriebe dieses Sektors nun unter der Marke Südtirol auftreten können, sei ein wichtiger Schritt, betonen UVS-Präsident Heiner Oberrauch und lvh-Vizepräsident Hannes Mussak. „Die Marke Südtirol steht für viele Werte. Dazu gehören Qualität, Nachhaltigkeit, Zuverlässigkeit, Innovation und Exzellenz. Wer diese Marke trägt, zeigt Verbundenheit mit der Region, hält die Förderung nachhaltiger Werte hoch und signalisiert hohe Qualitätsstandards. Damit setzen sich die Träger gegenüber der Konkurrenz ab und können Kunden ansprechen, denen diese Werte wichtig sind“, so die beiden Präsidenten. Die zwei Verbände haben gemeinsam mit IDM und den potenziellen Anwendern, also Betrieben des Sektors, in einem jahrelangen Entwicklungsprozess einen Katalog an Basiskriterien zur Vergabe der Marke ausgearbeitet. Dieser Kriterienkatalog definiert, welche Anforderungen Unternehmen im Holzsektor erfüllen müssen, um die Marke Südtirol tragen zu dürfen.
Dank dem Erweiterungsprozess für die Holzbranche liegt nun ein System für die Markenvergabe vor, das künftig auch in anderen Sektoren Anwendung finden wird – allerdings selektiv. „Starke Marken differenzieren sich durch ihre Anziehungskraft, nicht durch ihre Ausdehnung“, sagt IDM-CEO Erwin Hinteregger. „Deshalb findet die Regionenmarke auch nicht überall Anwendung, denn eine Ausweitung auf alle Produkte würde die Marke verwässern.“ Eine Marke müsse stringent gehalten werden, um ihre Begehrlichkeit zu bewahren und zu stärken. Das sei das Leitmotiv der Regionenmarke und aus diesem Grund sei man vorerst mit einem Sektor gestartet, der die Prinzipien der Marke verkörpert, so Hinteregger.
Die Kriterien für Unternehmen, die künftig Markenträger werden möchten, umfassen die Bereiche Qualität, Nachhaltigkeit und Innovation und sind unter www.idm-suedtirol.com/marke-suedtirol-holz online abrufbar. Dazu gehören z.B. ein Meisterbrief oder auch der Nachweis, als Ausbildungsbetrieb zu fungieren, Kundenreferenzen, die eine positive Marktresonanz bescheinigen, sowie Nachhaltigkeitszertifizierungen und Investitionen in die Forschung und Entwicklung. Für jedes Kriterium gibt es eine bestimmte Punkteanzahl; um die Marke tragen zu dürfen, muss man eine Mindestanzahl an Punkten erreichen, die von der Größe des Unternehmens abhängt.
Zehn Pilotbetriebe, deren Vertreter/-innen beim Event im Eggental anwesend waren, haben die nötige Punktezahl bereits erreicht und konnten sich daher als Träger der Marke Südtirol qualifizieren. Das sind die Firmen Aster GmbH aus Jenesien, Barth aus Brixen, Damiani Holz&Co aus Brixen, Gruber Türen aus Bruneck, Intura aus Laas, Karl Pedross aus Bozen, Ligna Construct mit Sitz in St. Pankraz im Ultental, Prast OHG aus Unterinn, Rubner Türen aus Kiens und XTimber aus Deutschnofen.
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