Von: APA/Reuters
An der Spitze des Nahrungsmittelriesen Nestle kommt es überraschend zu einem Wechsel. Konzernchef Mark Schneider tritt nach rund acht Jahren als CEO zurück und verlässt das Schweizer Unternehmen, wie Nestle am Donnerstag nach Börsenschluss mitteilte. Zum 1. September übernehme Laurent Freixe die Führung des Herstellers von Nespresso, Maggi, KitKat oder Perrier. Freixe, der gegenwärtig das Lateinamerikageschäft leite, soll 2025 auch in den Nestle-Verwaltungsrat gewählt werden.
“Er hat bewiesen, dass er in der Lage ist, unter schwierigen Marktbedingungen Ergebnisse zu liefern”, erklärte Verwaltungsratspräsident Paul Bulcke in der Mitteilung. Nestle hatte Ende Juli den Ausblick gesenkt und erwartet für das Gesamtjahr 2024 nun noch ein organisches Umsatzwachstum von mindestens drei (zuvor vier) Prozent. Diese Ankündigung drückte den Kurs damals um weitere rund fünf Prozent. Vom Höchststand von über 127 Franken hat die Aktie inzwischen auf unter 90 Franken nachgegeben. Viele Anleger investieren in Nestle, weil sie auf geringe Kursausschläge hoffen.
Schneider hatte den Chefposten bei Nestle im Jänner 2017 übernommen. Der frühere Lenker des Medizintechnikkonzerns Fresenius baute den Nahrungsmittelhersteller um, indem schwächere Bereiche verkauft und wachstumsstärkere zugekauft wurden. Während Nestle die Corona-Krise gut überstand, machte dem Konzern die Inflation zunehmend zu schaffen.”Mark hat maßgeblich zu den großen Fortschritten bei unserem Nachhaltigkeitsbestreben beigetragen”, erklärte Bulcke.
Wie andere Konsumgüterhersteller drehte der Konzern aus Vevey am Genfer See an der Preisschraube, um Mehrkosten für Rohstoffe an die Verbraucher weiterzureichen. Nach fast drei Jahren mit Preiserhöhungen, die die Lebenshaltungskosten weltweit nach oben treiben, ging Nestle aber vom Gas, weil Verbraucher zunehmend zu günstigen Produkten griffen. Die Verbraucher seien preisempfindlicher geworden, zudem herrsche zwischen den Einzelhändlern ein immer intensiverer Wettbewerb, erklärte Schneider bei der Veröffentlichung der Halbjahreszahlen.
In dieser Phase setzt Nestle nun auf den Veteranen Freixe. Im Gegensatz zu Schneider ist der Franzose ein Eigengewächs. Zudem verfügt er über jahrzehntelange Erfahrung in der Nahrungsmittelbranche. Freixe stieß 1986 zu Nestle und war die vergangenen 16 Jahre Teil der Konzernleitung. Dabei verantwortete er unter anderem auch das Europa-Geschäft. Er habe mehrere globale Projekte geleitet mit dem Ziel, Produktivität und Effizienz zu erhöhen, Prozesse zu vereinfachen und die Innovation voranzutreiben. “Laurent ist genau die Führungskraft, die Nestlé jetzt braucht”, erklärte Bulcke. “Mit ihm wird Nestlé die Stellung als zuverlässiges Unternehmen mit konsistenter und nachhaltiger Wertschöpfung weiter ausbauen.”
Freixe erklärte, er wolle sich darauf konzentrieren, den Marktanteil auszubauen. “Das ist die Definition von Erfolg auf dem Markt.” Nestle werde sich dabei auf das bestehende Portfolio an Produkten und Marken konzentrieren, ein Umbau sei nicht geplant. Freixe wolle die Digitalisierung des Unternehmens weiter vorantreiben.
“Wie andere Konsumgüterhersteller drehte der Konzern aus Vevey am Genfer
See an der Preisschraube, um Mehrkosten für Rohstoffe an die Verbraucher
weiterzureichen. Nach fast drei Jahren mit Preiserhöhungen, die die
Lebenshaltungskosten weltweit nach oben treiben, ging Nestle aber vom
Gas” schlimm der konzern, und mitn neuen CEO werts noch schlimmer, er hat ja das lateinamerikageschäft geleitet, also erfahrung genug wie man arme bauern um ihren verdienst bringt