Von: luk
Bozen/Prettau – Vor Ort einkaufen zu können, das ermöglicht die Nahversorgungsgenossenschaft NaveS Bürgerinnen und Bürgern in immer mehr Gemeinden. Nun wurde in Prettau das 13. Lebensmittel-Einzelhandelsgeschäft eröffnet – erstmals mit einer angeschlossenen Bar. Politik und Bevölkerung vor Ort freuen sich.
Eine hohe Lebensqualität im ländlichen Raum ist das beste Mittel gegen die Abwanderung. Besonders wichtig für einen attraktiven ländlichen Raum ist eine funktionierende Nahversorgung. Gerade junge Familien und ältere Menschen, aber auch Gäste, schätzen den Dorfladen um die Ecke. „Die Nahversorgungsgenossenschaft NaveS hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, bestehende Dorfläden zu erhalten oder neue Geschäfte auf dem Land zu eröffnen“, sagte Georg Mayr, Obmann der NaveS, auf der Eröffnungsfeier für das 13. Geschäft unter Führung der NaveS, das nun die Menschen in Prettau mit Lebensmitteln versorgt. „Wir sind vor allem in jenen Gemeinden, in denen sich keine privaten Unternehmer für eine Geschäftseröffnung finden. Da wir eine Genossenschaft und daher nicht gewinnorientiert sind, sind wir auch mit einem ausgeglichenen Betriebsergebnis oder einem kleinen Gewinn zufrieden“, so Mayr. Meist sind es die Gemeinden selbst, die Interesse an einem Geschäft vor Ort haben, oder die Geschäftsinhaber, die auf der Suche nach einem Nachfolger sind und sich an die NaveS wenden. In Prettau hat die Gemeindeverwaltung, der das Geschäftslokal gehört, die Führung ausgeschrieben. Den Zuschlag hat die NaveS erhalten.
Erstmals führt die NaveS ein Geschäft mit angeschlossener Bar. „Als ein sozialer Treffpunkt ist sie für die Attraktivität von Prettau wichtig.“
Bürgermeister Robert Steger und Vizebürgermeister Oswald Kottersteger zeigten sich erfreut, dass die NaveS, die sehr viel Erfahrung mit der Führung von Geschäften in der Peripherie hat, den Dorfladen und die Bar in Prettau weiterführt.
Eine große Unterstützung kommt vom Mutualitätsfonds, mit dem etablierte Genossenschaften neuen Genossenschaften in der Startphase unter die Arme greifen. Ohne dessen Anschubfinanzierung wäre es fast unmöglich, neue Geschäfte zu übernehmen. Andreas Mair am Tinkhof vom Raiffeisenverband Südtirol freute sich über das 13. NaveS-Geschäft und dass der Mutualitätsfonds dazu einen Beitrag leisten konnte.
Viele regionale Produkte
Neben der Sicherung der Nahversorgung will die Nahversorgungsgenossenschaft Südtirol den Absatz heimischer Produkte und damit kurze Kreisläufe fördern. Diese werden über die Konsumgenossenschaft SAIT bezogen. „In kleinerem Umfang kaufen wir aber auch Lebensmittel direkt von lokalen Bauern. Die Förderung der Regionalität ist Teil unserer Philosophie. Kurze Kreisläufe sind gerade auch für den Klimaschutz wichtig“, so Mayr. Regionalität bedeute, dass in Prettau neben Pusterer Kartoffeln auch Wein aus Bozen verkauft werde.
Die Zusammenarbeit mit SAIT, die auch die nicht-lokalen Produkte und die bekannten Marken liefert, garantiere, dass die NaveS-Einzelhandelsgeschäfte den Kundinnen und Kunden konkurrenzfähige Preise bieten können.
Bereits über 1.000 Mitglieder
Wichtig ist den Projektträgern Südtiroler Bauernbund, KVW und Raiffeisenverband Südtirol auch die Zufriedenheit der Mitglieder. „Über 1.000 Konsumentinnen sind mittlerweile Mitglied der NaveS. Und es werden immer mehr. Sie können dann auch von Sonderaktionen profitieren“, sagte Mayr, der die NaveS-Geschäfte als Ergänzung des Handelsangebotes sieht.
Bild: Die Vertreter von NaveS, hds, Gemeinde Prettau und Raiffeisenverband Südtirol freuen sich, dass das Lebensmittel-Einzelhandelsgeschäft mit angeschlossener Bar weitergeführt wird. Im Bild: Daniel Schönhuber (hds), Daniel Wierer und Georg Mayr (NaveS), Oswald Kottersteger und Robert Steger (Gemeindeverwaltung Prettau), Andreas Mair am Tinkhof (Raiffeisenverband Südtirol).