Reschenpassleitung verbindet Nauders und Glurns - 170 Mio. Euro

Neue Hochspannungsleitung zwischen Tirol und Südtirol in Betrieb

Donnerstag, 06. Juni 2024 | 14:55 Uhr

Von: apa

Glurns/Nauders – Eine neue Hochspannungsleitung verbindet nun Österreich mit Italien: Am Donnerstag wurde die sogenannte Reschenpassleitung zwischen Nauders in Tirol und dem Südtiroler Glurns feierlich in Betrieb genommen. Auf einer Strecke von 27 Kilometern soll die Stromversorgung im Grenzgebiet verbessert werden. 170 Mio. Euro kostete das Infrastrukturprojekt, die Austrian Power Grid (APG) nahm auf österreichischer Seite rund 90 Mio. Euro in die Hand, wie es in einer Aussendung hieß.

Alexander Rieck

Mit der 220-Kilovolt-Hochspannungsleitung werde der Ausbau erneuerbarer Energien unterstützt, betonte Tirols Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler (ÖVP). “Damit wir die Energiewende in Tirol, in Österreich und in Europa schaffen, braucht es neben erneuerbarer Energie aus heimischen Ressourcen vor allem zwei Dinge: Energiespeicher und leistungsfähige Stromnetze auch über die Grenzen hinweg.” Damit werde für Netzstabilität, Versorgungssicherheit und die Unabhängigkeit von “autokratischen Systemen” gesorgt.

Auch APG-Technikvorstand Gerhard Christiner verwies auf die Notwendigkeit des Projekts. Der Ausbau von Wind- und Sonnenenergie führe zu einem “erhöhten Stromaustausch zwischen allen Ländern in der Alpenregion”. Der Manager machte zudem darauf aufmerksam, dass das Fehlen wichtiger Stromleitungen die Netzkunden “in den vergangenen fünf Jahren durchschnittlich 121 Mio. Euro jährlich” gekostet habe. “Die Umsetzung unseres 9 Mrd. Euro schweren Investitionsprogramms bis 2034 für die heimische Stromversorgung ist daher das Gebot der Stunde”, hielt er fest.

APG-Finanzvorstand Thomas Karall kündigte indes an, in den kommenden zehn Jahren in Tirol “weitere 670 Mio. Euro für die Verstärkung bestehender Leitungen und Umspannwerke sowie den Bau neuer Umspannwerke” investieren zu wollen. Allerdings brauche es für eine “zeitgerechte Realisierung” der Bauprojekte “dringend beschleunigte Genehmigungsverfahren sowie einen gesamtsystemischen Planungsansatz in den Bereichen Netz, Speicher, Reserven, Produktion und digitale Plattformtechnologien. Die dafür notwendigen gesetzlichen Rahmenbedingungen – Stichwort EABG bzw. ElWG (Erneuerbaren-Ausbau-Beschleunigungsgesetz bzw. Elektrizitätswirtschaftsgesetzes, Anm.) müssen endlich auf den Weg gebracht werden.”

Bezirk: Vinschgau

Kommentare

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6 Kommentare auf "Neue Hochspannungsleitung zwischen Tirol und Südtirol in Betrieb"


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Neumi
Neumi
Kinig
1 Monat 8 h

Solche Projekte werden gerne vergessen, wenn es darum geht, zu behaupten, dass die Obrigkeit nichts macht.

In der Erinnerung bleiben immer nur Fehlschläge und wenn etwas nicht so umgesetzt wird, wie man es sich erwartet.

N. G.
N. G.
Kinig
1 Monat 6 h

So ähnlich wie wenns um die EU geht. An extrem vielen sehr guten Projekten hängt eigentlich das Schild : von der EU finanziert. Nur, niemand weiß das. Auch da will man nur Das Haar in der…!

Neumi
Neumi
Kinig
1 Monat 4 h

Ja, die wollte ich da mit einbeziehen, deshalb der generelle Begriff anstatt einer bestimmten Nennung.
Es ist durch die Bank und alle möglichen Regierungsebenen jedesmal das Gleiche.

guenne
guenne
Superredner
1 Monat 9 h

Gut so

Zugspitze947
1 Monat 6 h

Da haben sich wieder EINIGE eine goldenen Nase verdient ! 😢👌

Zenzi65
Zenzi65
Tratscher
1 Monat 5 h

es werde Licht aber Petrus findet Schalter nicht!

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