Von: mk
Eppan – Reinhard Zublasing, lvh-Spitzenvertreter und Gemeinderat von Eppan, nimmt zu den jüngsten Diskussionen über mögliche Verkehrseinschränkungen und Euro3-Verbote sowie die Umweltbelastung durch den Verkehr Stellung. Die Bevölkerung müsse vor den negativen Auswirkungen des Verkehrs – wie Abgase und Lärm – geschützt werden, damit ist Zublasing vollkommen einverstanden: „Es geht aber um das Wie!“ Er fordert nachhaltige, zukunftsorientierte und auch umsetzungsfähige Mobilitätslösungen.
Überetsch: Attraktivität steigern, um Umstieg auf Öffis leicht zu machen
„Dass das Mobilitätsbedürfnis von Unternehmen und Menschen zunimmt, ist eine Tatsache, der man nicht durch Einschränkungen entgegnen kann. Im Gegensatz: Alternativen müssen her, die wirklich attraktiv sind“, betont Reinhard Zublasing. Einmal betreffe dies vor allem jene Menschen, die tagtäglich vom Überetsch nach Bozen pendeln: „Der Metrobus ist sicher eine kurzfristig gute Maßnahme, die Abhilfe schafft. Eine echte, vollwertige Alternative zum Individualverkehr kann jedoch nur die Überetscher Bahn sein, die – wenn sie entsprechend gestaltet wird – auch zur Touristenattraktion werden kann.“ Zublasing will sich dafür einsetzen, dass die Überetscher Bahn dementsprechend verwirklicht wird und vor allem auch der Fahrplan für so umgesetzt wird, dass die Erreichbarkeit von früh bis spät gegeben ist.
Handwerk und Wirtschaft: Umstieg auf alternative Antriebe erleichtern
„Keine Lösung“ sieht Zublasing darin, wenn Städte den Zugang bzw. die Durchfahrt für die vielen Wirtschaftstreibenden und Handwerker einschränken möchten, die nicht über die neuesten Dieselfahrzeuge verfügen: „Dies würde die Existenz vieler kleiner Unternehmen sowie Arbeitsplätze gefährden, da sich viele einen schnellen Umstieg einfach nicht leisten können.“ Ich fordere hier Übergangslösungen, die einen Umstieg leichter machen und vor allem auch die Förderung von modernen Antrieben und der Elektromobilität durch die öffentliche Hand. „In der Mobilität findet gerade eine Revolution statt und wir werden sehen, welche Antriebe sich durchsetzen werden – ob Wasserstoff oder Elektroantrieb oder gemischte Systeme. Ich selbst warte gerade auf einen Elektro-PKW, da ich überzeugt davon bin, dass wir diesen alternativen Weg gehen müssen“, sagt Zublasing. Zudem müsse ein umfassendes Netzwerk an Elektroladestationen für die Versorgung des ganzen Landes geschaffen werden.
Transit: Von der Straße auf die Schiene
Ebenso unterstützt Zublasing die Bemühungen des Landes, den Schwerverkehr durch Südtirol auf die Schiene zu verlegen: „Dies kann aber nur gelingen, wenn die Schiene entsprechend attraktiv ist – vom Fahrplan über die Frequenz bis zu Fahrzeiten und Kosten.“