Von: luk
Salurn – Die Bauarbeiten an der neuen Kläranlage Salurn, die die Abwässer der Gemeinde Salurn behandelt, sind abgeschlossen. Sie ersetzt die alte, aus dem Jahr 1984 stammende Anlage, die nicht mehr den Anforderungen entsprach. Die Gesamtkosten für die neue Anlage belaufen sich auf 4,45 Millionen Euro: 90 Prozent davon trägt das Land, die restlichen zehn Prozent die Betreibergesellschaft eco center, die auch die Planungs- und Bauarbeiten in Auftrag gegeben hat.
“Mit der neuen Anlage in Salurn kommen wir unserem Ziel, die Abwasserreinigung in Südtirol immer hochwertiger zu gestalten und Flüsse und Bäche so wenig wie möglich zu belasten, einen weiteren Schritt näher”, erklärt Umweltlandesrat Giuliano Vettorato. “Dazu wurden verschiedene Maßnahmen getroffen, um die ökologische Nachhaltigkeit der Anlage zu gewährleisten und deren Funktionstauglichkeit zu verbessern.”
Neu ist, dass die gereinigten Abwässer jetzt in die Etsch und nicht mehr in den Salurner Graben eingeleitet werden. Auf diese Weise wird das sehr empfindliche natürliche Gleichgewicht des Salurner Grabens geschützt.
Aus technischen und wirtschaftlichen Gründen hatten sich das Land, die Eigentümergemeinde Salurn und die Betreibergesellschaft eco center entschlossen, eine neue Anlage an einem neuen Standort zu errichten. Eine Erweiterung am bestehenden Standort, mitten in der Gewerbezone, wäre nicht möglich gewesen. Die neue Anlage liegt etwas weiter südlich und somit auch weiter vom Siedlungsraum entfernt. Um die Abwässer zur neuen Kläranlage zu leiten, wurde eine kleine Pumpstation bei der alten Anlage und eine circa 600 Meter lange Rohrleitung entlang des Salurner Grabens ausgeführt.
“Nach anderthalbjährigen Arbeiten übergibt eco center in Salurn ein leistungsfähiges und ökologisch nachhaltiges Abwasserreinigungssystem”, erklärt Guglielmo Concer, Verwaltungsratspräsident der Betreibergesellschaft eco center.
Die Reinigungskapazität wurde von 4.300 auf 6.500 Einwohnergleichwerte erhöht. Die Anlage umfasst zwei biologische Linien. Derzeit behandelt sie die Abwässer von 4.800 Einwohnergleichwerten, 93 Prozent davon aus dem Bereich Haushalte/Tourismus, die restlichen sieben Prozent aus dem Gewerbe. Für die vergrößerte Anlage stellen auch stärkere Regenfälle kein Problem mehr dar, die in der Vergangenheit zum Überlauf ungeklärter Abwässer in den Salurner Graben geführt hatten.
Mehr Kapazität, weniger Energieverbrauch
Zudem wurde eine Reihe technischer Verbesserungen eingeführt: Um den Gesamtenergieverbrauch zu verringern, wurde in den Becken ein Belüftungssystem mit Feinblasen installiert, das die Sauerstoffversorgung der Mikroorganismen, die für die Beseitigung der im Abwasser aufgelösten organischen Stoffe zuständig sind, verbessert. Außerdem wurden sowohl innerhalb als auch außerhalb des Servicegebäudes LED-Lampen mit niedrigem Stromverbrauch installiert.
Um Geruchsemissionen zu vermeiden, werden die Vorbehandlungen des in der Anlage ankommenden Abwassers in einem geschlossenen Gebäude mit einem Luftansaugungs- und -behandlungssystem ausgeführt. Für die Entnahme der Klärschlämme wird ein System mittels Kettenräumer angewandt, das den einwandfreien Betrieb unabhängig von der Außentemperatur sicherstellt.
Auch auf die Einfügung der Anlage in die Landschaft wurde geachtet. So stellt die Außenverkleidung des Servicegebäudes ein Element der Kontinuität mit der umgebenden Landschaft dar.
Abgesehen von Standort- und Umweltvorteilen wird sich die neue Anlage für Roland Lazzeri, Bürgermeister von Salurn, auch positiv auf die Entwicklung seiner Gemeinde auswirken. Zukünftige Betriebsansiedelungen auf dem Gemeindegebiet werden damit problemlos möglich. Die Anlage bleibt im Eigentum der Gemeinde Salurn, die das Grundstück zur Verfügung gestellt hat. Das Areal der alten Anlage wird von der Gemeinde einer neuen Nutzung zugeführt.