Von: luk
Bozen – Am 19. März – Josefitag – wird in Südtirol Vatertag gefeiert. Und es ist tatsächlich ein Feiertag, wie der Katholische Familienverband Südtirol (KFS) betonen möchte: Denn 90 Prozent der Männer in Südtirol sind der Meinung, dass sich beide Elternteile im gleichen Ausmaß für die Kinder engagieren müssen. 88 Prozent der Männer stimmen zu, dass Männer nur so viel arbeiten sollen, dass auch Zeit für ihre Kinder bleibt. Als Fazit schreibt die ASTAT in der Südtiroler Familienstudie, dass nun wohl auch Arbeitgeber damit rechnen müssen, dass Väter um Elternzeit ansuchen. Hoffentlich, sagt der KFS und gratuliert allen Vätern – vor allem den ehrenamtlichen Mitarbeitern im KFS – herzlich zu ihrem Ehrentag.
Nach dem kinderwagenschiebenden Mann, der während der klassischen Arbeitszeit auf dem Dorfgehsteig entgegenkommt, werden sich auch heute noch einige erstaunt umdrehen. Dabei hat sich das Vaterbild bereits seit längerer Zeit verändert. Schon vor 30 Jahren beschrieb der Soziologe Joseph Plack den neuen Vater, der nicht nur mit den Kindern spielt, sondern auch die Windeln wechselt, Mahlzeiten zubereitet und das Baby füttert. Auch seine Anwesenheit bei der Geburt ist selbstverständlich. „Man spricht heute vom neuen, aktiven, engagierten, vom involvierten Vater nicht mehr vom Familienernährer“, weiß Familienverbandspräsidentin Angelika Mitterrutzner. In den Köpfen – vor allem bei den jungen Generationen – sei dieses Väterbild bereits angekommen. Was nun fehle, seien die Rahmenbedingungen und die gesamtgesellschaftliche Akzeptanz.
Elternzeit von Vätern durch motivierende Atmosphäre unterstützen
Im Alter von 3 Monaten lernt ein Baby zwischen Bezugspersonen und Fremden zu unterscheiden. Was ein Kind in seinen ersten Jahren erlebt, beeinflusst sein ganzes Leben – im Positiven wie im Negativen. Gerade in dieser Zeit ist es wichtig, dass sich beide Elternteile einbringen. „Kinder großzuziehen ist eine der wertvollsten Aufgaben, die Familien für unsere Gesellschaft leisten. Wir wissen dank zahlreicher Studien und eigener Erfahrung, wie bedeutend Väter als männliche Identifikationsfiguren und Vorbilder sind. Kindererziehung darf deshalb keine Frauendomäne sein“, betont Mitterrutzner und ruft alle Verantwortungsträger in Politik und Wirtschaft auf, klar für eine Elternzeit von Vätern einzustehen und Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen beide Elternteile neben dem Beruf genügend Zeit für Ihre Kinder haben können.
Abenteuerwochenende mit Papi
Weil gemeinsame Erlebnisse die Bindung zwischen Vätern und Kindern stärken, bietet der KFS schon seit 2012 das Abenteuerwochenende mit Papi an. Im Vorjahr waren es so viele Teilnehmer, wie noch nie, die der Erlebnispädagoge Georg Pardeller bei aufregenden Naturerlebnissen begleitete. Außerhalb der familiären Rahmenbedingungen können sich Väter und Kinder einmal ganz anders kennenlernen und wieder zu Hause, gibt es viel zu erzählen. Manchmal wird die Souveränität der Erwachsenen bei Spielen und Übungen aus den Angeln gehoben, Mädchen und Jungs können hingegen ihre Stärken zeigen und Verantwortung übernehmen. Väter lernen ihren Kindern zu vertrauen. 2018 findet das Papi-Wochenende am 26. und 27. Mai im Ferienheim auf dem Vigiljoch statt. Wer noch ein Vatertagsgeschenk sucht: Anmeldungen werden schon entgegengenommen!