WebBasin

Neue Webanwendung für die Bereitstellung von hydrologischen Daten

Dienstag, 28. Januar 2025 | 10:45 Uhr

Von: luk

Bozen – “Wir haben einen Meilenstein in unseren Dienstleistungen für die Techniker gesetzt”, berichtet der Direktor des Landesamtes für Hydrologie und Stauanlagen Roberto Dinale: “Am 27. Jänner wurde die neue und ausgebaute Version der Anwendung WebBasin für die hydrologischen Einschätzungen in Südtirol vorgestellt und für alle Interessierten auf der Website der Agentur für Bevölkerungsschutz freigeschaltet.”

Mit der Anwendung kann ein Blick auf die einzelnen Fließgewässer geworfen werden, etwa auf den Fagenbach in Bozen: Mit einem Klick kann das Einzugsgebiet des Fagenbachs ermittelt werden, für dieses Entwässerungsgebiet kann sich der Benutzer eine Statistik über Starkniederschläge erstellen lassen, und das Programm errechnet daraus die Wahrscheinlichkeit von Hochwasserereignissen.

Der Zusammenhang zwischen Höhe, Dauer und Häufigkeit der Niederschläge ist in vielen Bereichen der Hydrologie und des Wassermanagements von entscheidender Bedeutung. Diese Höhe-Dauer-Häufigkeits-Beziehung der Niederschläge wird verwendet, um Risiken zu bewerten, Schutzmaßnahmen zu planen, Infrastrukturprojekte zu errichten und allgemein die Raumplanung zu unterstützen. WebBasin ist eine moderne Plattform, die diese Beziehung analysiert und visualisiert.

“In den vergangenen 15 Jahren war WebBasin nur für die agenturinternen Nutzerinnen und Nutzer zugänglich”, fasst der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Klaus Unterweger zusammen: “In der neuen Version der Software wurde nun für die Starkniederschläge auch die Variable “Klimawandelzuschlag” optional eingebaut. Damit kann bei den Berechnungen der Klimawandel berücksichtigt beziehungsweise die Modellberechnung entsprechend angepasst werden. WebBasin ist eine leistungsstarke Plattform für die Bereitstellung von punktuellen und räumlichen hydrologischen Grundlagendaten und Statistiken. Die Nutzung solcher Ansätze ist entscheidend, um den Herausforderungen des Klimawandels gerecht werden zu können.”

Die Plattform beinhaltet eine Vielzahl von Funktionen, um Starkniederschläge und Hochwasserabflüsse zu charakterisieren, erläutert Projektleiter Stefan Ghetta: “Die Niederschlagshöhe-Dauer-Häufigkeits-Beziehung ermöglicht es, die Intensität, Dauer und Häufigkeit von Regenfällen zu quantifizieren, Hochwasserganglinien abzuleiten und somit Prognosen und Planungen für verschiedene Bereiche wie Hochwasserschutz oder Gefahrenzonenplanung zu verbessern.” Diese Beziehungen werden in Form von Kurven und Tabellen dargestellt, die für verschiedene Regendauern die entsprechenden Niederschlagsmengen und Abflüsse für bestimmte Eintrittswahrscheinlichkeiten angeben.

Diese neue benutzerfreundliche Version der Anwendung hat das Landesamt für Hydrologie und Stauanlagen – aufbauend auf die langjährige Vorarbeit innerhalb der Agentur für Bevölkerungsschutz – in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Meteorologie und Lawinenwarnung und dem Landesamt für Datentechnik in der Agentur für Bevölkerungsschutz sowie dem Inside Climate Services, einem Spin-off der Universität Padua, und externen Software-Experten entwickelt.

Bezirk: Bozen

Kommentare

Aktuell sind 0 Kommentare vorhanden

Kommentare anzeigen