Von: luk
Bozen – Im betrieblichen Dienst für onkologische Strahlentherapie des Gesundheitsbezirkes Bozen mit Sitz in der Bonvicini Klinik ist kürzlich einer der drei Linearbeschleuniger durch ein neues, hochmodernes Gerät ersetzt worden. Heute fand die offizielle Einweihung des Apparats statt.
Das nun in Betrieb genommene Gerät ist einer der sichersten Linearbeschleuniger (Linac) weltweit und der erste Elekta Versa HD-Linearbeschleuniger in der Region der drei Venetien.
Damit verfügt der onkologische Dienst jetzt über ein weiteres Instrument, das hochpräzise Bestrahlungen fast aller Tumoren ermöglicht – und das bei größtmöglicher Schonung des gesunden Gewebes. Durch die Aufstockung des Personals wird es nun möglich sein, alle Südtiroler Tumorpatienten in Bozen zu behandeln. Nur mehr besondere Fälle müssen in Zukunft an andere Strahlentherapiezentren überwiesen werden.
Am neuen Linearbeschleuniger wurde außerdem ein Zusatzgerät für atemgesteuerte Bestrahlung installiert, welches mit Hilfe eines Oberflächenscanners die Atmung der Patientin in Echtzeit aufnimmt. Dies lässt eine herzschonendere Behandlung für Brustkrebspatientinnen zu, was bei Patientinnen, die neben der Strahlentherapie gleichzeitig eine Chemotherapie oder Antikörpertherapie erhalten, besonders wichtig ist.
Zudem verfügt der nun in Betrieb genommene Linearbeschleuniger über eine neue Technik, die es ermöglicht, die Gesamtbehandlungszeit bei radiochirurgischen Behandlungen wesentlich zu verkürzen.
Um die Sicherheit dieser neuen dynamischen Techniken zu gewährleisten, verfügt der Dienst für onkologische Strahlentherapie nun außerdem über ein System, das den Bestrahlungsvorgang “in Echtzeit” dosimetrisch überwacht und bei Abweichungen die Bestrahlung automatisch unterbricht.
Der Dienst für onkologische Strahlentherapie des Sanitätsbetriebes kann mit dem neuen Gerät Bestrahlungen auf höchstem Niveau und mit größter Präzision bei gleichzeitiger absoluter Sicherheit durchführen. Auch die Ausfallssicherheit ist nun gegeben, da bereits ein fast identischer Linearbeschleuniger vorhanden ist. Bei technischen Problemen kann so sofort Gerät gewechselt und Wartezeiten vermieden werden.
Durch die rasche Entscheidung und Genehmigung der Generaldirektion des Gesundheitsbetriebes und der Direktion des Gesundheitsbezirkes Bozens aber auch durch die gute Zusammenarbeit von Martin Maffei, stellvertretender Primar der Strahlentherapie Bozen und Markus Haller, geschäftsführender Direktor der Medizinischen Strahlenphysik, konnte der neue Linearbeschleuniger in kurzer Zeit installiert und in Betrieb genommen werden. Die Investitionskosten für das neue Gerät belaufen sich auf rund zwei Millionen Euro.
„Der neue Linearbeschleuniger kommt vor allem den betroffenen Patientinnen und Patienten zugute, denn damit ist eine schonendere und sicherere Behandlung möglich“, unterstreicht Martin Maffei. „Dank des neuen Gerätes werden ab 2018 die meisten Strahlentherapiepatienten und -patientinnen in Bozen bestrahlt werden können“, So Maffei weiter.
Und Sanitätsdirektor Oswald Mayr betont: „Die onkologische Betreuung ist einer der Schwerpunkte der Arbeit des Südtiroler Sanitätsbetriebes und deshalb liegt uns die Strahlentherapie besonders am Herzen.“