Von: mk
Bozen – Wer ein Haus baut, kann nun die Meldungen dazu schneller und einfacher abwickeln. Der neue Einheitsschalter bündelt alle Daten und ist stets einsehbar.
Seit einigen Tagen ist der neue Einheitsschalter zur digitalen Abwicklung von Bauakten in Betrieb. Er erleichtert die Verwaltungsabläufe, die der Errichtung von Gebäuden vorausgehen. Landesrätin Waltraud Deeg, Landesrat Christian Tommasini, Handelskammerpräsident Michl Ebner, Handelskammer-Generalsekretär Alfred Aberer, der Direktor im Landesamt für Geologie und Baustoffprüfung, Volkmar Mair, und der Vizepräsident des Gemeindenverbands, Roland Demetz, haben den neuen Einheitsschalter für bauliche Meldungen heute in Bozen vorgestellt.
Hin zur bürgernahen und modernen Verwaltung
Statische Meldungen, geologische und seismologische Gutachten, das Gesuch um Ausstellung der Baukonzession sind nur einige der Dokumente, die zu Beginn einer Bautätigkeit hinterlegt werden müssen. “Nun ist der neue Einheitsschalter für bauliche Meldungen aktiv, der diesen Prozess erheblich beschleunigt und vereinfacht. Die Verwaltung kommt damit sozusagen direkt zu den Bürgern ins Wohnzimmer”, unterstrich IT-Landesrätin Deeg bei der heutigen Vorstellung. Damit werde ein wichtiger Schritt in Richtung einer bürgernahen und modernen Verwaltung gesetzt.
In erster Linie sei der Dienst wichtig für die Sicherheit der Bürger und der Gesellschaft insgesamt, denn jeder sollte in einem sicheren Haus wohnen, sagte der für Hochbau zuständige Landesrat Tommasini. Jährlich seien 3000 solcher Bau-Meldungen abzuwickeln, so Tommasini, der sich, ebenso wie Deeg, bei allen, die zur Umsetzung des Schalters beigetragen haben, bedankte und die Vereinfachung hervorhob, die dieser mit sich bringe.
In der Landesverwaltung würdern derzeit 88,2 Prozent aller Dokumente digital verwaltet, erklärte Landesrätin Deeg. Die Voraussetzung für gute Ergebnisse im Bereich der komplexen Materie Digitalisierung sei das Zusammenspiel vieler Partner. Es brauche weiterhin Synergien, um die Verwaltung für die Bürger effizienter, zugänglicher, transparenter, günstiger und schneller zu machen, sagte Deeg.
Mehrwert für Unternehmen
Die neue Online-Plattform (SUAP) wurde innerhalb des Einheitsschalters für gewerbliche Tätigkeiten eingerichtet und als gemeinsames Projekt von Landesverwaltung, Handelskammer, Gemeindenverband und in Absprache mit verschiedenen Berufsverbänden und -kammern verwirklicht.
“Über die Vernetzung haben wir schneller einen Mehrwert für die Bürger und Unternehmen erreicht, die nicht nur Zeit in Warteschlangen einsparen, sondern auch Kosten”, betonte Handelskammerpräsident Ebner und verwies auf den italienweitersten SUAP-Schalter, den die Handelskammer in Südtirol eingerichtet hat. Handelskammer-Generalsekretär Alfred Aberer bezeichnete die Digitalisierung als Wettbewerbsfaktor für die Unternehmen. Schalter wie der SUAP würden es ermöglichen, über einen einzigen Zugang eine große Datenmenge einzusehen und zu verwalten, so Aberer.
Einfachere Verwaltung
Auch für die Verwaltungen in den Gemeinden werde der neue Dienst eine positive Entwicklung bringen, sagte der Vizepräsident des Gemeindenverbands Demetz. Für die Zukunft werde der Zusammenschluss noch mehrerer Schalter in Auge gefasst, und zwar “mit dem Ziel, dass jeder schnell Daten eingeben kann und die Verwaltung effizienter und transparenter für die Bürger wird, aber auch Termine besser einzuhalten sind”, erklärte Demetz.
Ein Portal – viele Nutzer
“Jeder Bürger soll ein sicheres Haus haben, dies wollen wir garantieren und dafür ist es notwendig, die entsprechenden Unterlagen zu deponieren – derzeit lagern in einem Kellerraum auf einer Fläche von 350 Quadratmetern 90.600 entsprechende Akten seit 1972”, erläuterte der Direktor im Amt für Geologie und Baustoffprüfung, Volkmar Mair. Über den Einheitsschalter werden die Dokumente nun digital verwaltet und über einen gemeinsamen Schlüssel haben der Bauherr, die Fachtechniker, der Bauleiter, der Abnahmeprüfer, die Gemeinde sowie das Amt für Meldung von Tragkonstruktionen rund um die Uhr Zugriff. Damit entfalle auch das wiederholte Eingeben der gleichen Daten für den Bürger, aber auch für das Amt verringere sich die Bearbeitungszeit, sagte Mair. Sogar die Stempelmarken könnten direkt über das Meldesystem gekauft werden, erläuterte der Direktor.