Von: luk
Bozen – Die Landesregierung hat in ihrer Sitzung vom 18. Juli die Richtlinien für die Beschaffung des kontinuierlichen Systems zur Glukoseüberwachung beschlossen.
Der Piks in den Finger – für viele Diabetiker gehört er zum Alltag. Mehrmals am Tag kontrollieren sie ihren Blutzuckerspiegel, um – wenn nötig – mit Insulin gegenzusteuern. Bisher messen die meisten Patienten ihren Glukosewert auf die konventionelle Art: Hände waschen, Lanzette einsetzen, Teststreifen einführen, in die Fingerkuppe stechen, Blut auf den Streifen auftragen, Ergebnis aufschreiben.
“Für Patienten, die nur ab und zu einen Orientierungswert brauchen, ist dieses Prozedere auch durchaus geeignet, für Menschen, die ihre Werte mehrmals täglich messen müssen, wird es in Zukunft einfacher sein”, sagt Gesundheitslandesrätin Martha Stocker. In ihrer Sitzung am 18. Juli hat die Landesregierung nämlich die Richtlinien beschlossen, mit denen der Gesundheitsbetrieb neue Systeme zur kontinuierlichen Glukoseüberwachung ankaufen und an die Patienten weitergeben kann.
Bei dieser neuen Form der Blutzuckermessung wird ein kleiner Glukosesensor in den Oberarm oder den Bauch eingeführt. Dort liegt er bis zu zwei Wochen und sendet per Funk Daten an das Anzeige- und Speichergerät. Arzt und Patient haben den Blutzuckerverlauf somit auch in der Nacht unter Kontrolle und können Unterzuckerungen besser vermeiden. “Neben mehr Lebensqualität und größerer Therapiesicherheit für die Patienten können so auch Spätschäden vermieden werden”, sagt Stocker. Gleichzeitig wird auch die monatliche Höchstmenge an Reagenzstreifen und Fingerstechlanzetten für Patienten, die dieses System nutzen, auf maximal 100 Stück festgesetzt. “Der Beschluss hat deshalb auch ein erhebliches Einsparpotenzial”, so die Landesrätin.
Im vergangenen Jahr wurden in Südtirol 999 Patienten mit Diabetes Typ I und 20.357 Patienten mit Diabetes Typ II betreut, wie aus dem vor Kurzem vorgestellten Gesundheitsbericht des Landes hervorgeht.