Von: mk
Bozen – Beim heutigen Treffen zwischen Spitzenvertretern des Südtiroler Sanitätsbetriebes und dem Vertreter der Genossenschaft der privaten Erbringer von gesundheitlichen Leistungen (Società cooperativa dei privati erogatori di prestazioni – SAPS) ging es vor allem um eine mögliche Zusammenarbeit im Bereich Notaufnahmebetten und Wäscherei.
Besprochen wurde die Möglichkeit, mit Hilfe von sogenannten Übergangsbetten, die von den privaten und vertragsgebundenen Kliniken Bonvicini und Villa Melitta zur Verfügung gestellt werden könnten, die Situation an der Notaufnahme im Krankenhaus Bozen zu entschärfen. Auch Aufgrund der derzeitig herrschenden Grippewelle ist der Ansturm groß und deshalb reicht die Bettenanzahl zur Patientenbeobachtung (OBI) in der Notaufnahme in Bozen nicht aus. Gerade Seniorinnen und Senioren, die alleine leben und keine familiäre Unterstützung erfahren, sind leidtragende dieser Situation. Eine befristete Auslagerung dieser Patientinnen und Patienten – die Grippewelle dürfte noch bis März anhalten – auf vertragsgebundene Kliniken könnte eine Lösung sein, die unmittelbar positiven Einfluss auf Patientenwohl und Wartezeiten in der Notaufnahme hat. „Wir wissen um die Problematik in der Notaufnahme in Bozen“, so Thomas Schael, „und versuchen mit wohlüberlegten und gleichzeitig schnell wirkenden Maßnahmen Verbesserungen für Patienten und Patientinnen sowie für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu erreichen – als Überbrückung bis zur Fertigstellung des Neubaus.“
Generaldirektor Schael hat sich bereits öfter öffentlich für die Vorkommnisse in der Notaufnahme des Krankenhaus Bozens bei den Patienten und Patientinnen entschuldigt und unterstrichen, dass die herrschenden Probleme strukturell begründet sind und sich beim besten Willen nicht lösen lassen, bevor nicht der neue Trakt des Krankenhauses Bozen fertiggestellt ist.
Auch Bozens Bürgermeister Renzo Caramaschi hat betont, dass die innerhalb der kommenden drei Jahre angepeilte Lösung eine annehmbare Frist sei. Bis mit der Fertigstellung des neuen Gebäudes und dem anschließenden Umzug der Notaufnahme dorthin eine endgültige Lösung gefunden sein wird, wird es an besonders kritischen Tagen – mehrere Feiertage hintereinander, Ferienzeit, Grippe- oder Hitzewelle – wohl noch einige Male zu problematischen Situationen kommen können.
Rupert Waldner, Präsident der Genossenschaft, zeigte am Vorschlag des Sanitätsbetriebes großes Interesse und wird die möglichen zur Verfügung stehenden Betten sowie die Kosten dem Sanitätsbetrieb mitteilen.
Mit Interesse nahm Waldner auch den Vorschlag des Sanitätsbetriebes auf, die Wäsche einer oder mehrerer vertragsgebundenen Kliniken in Zukunft eventuell in der Wäscherei des Sanitätsbetriebes (Wabes) waschen zu lassen. Die Einladung zu einer Betriebsbesichtigung Anfang März nahm Rupert Waldner gerne an.
Teilnehmer am Treffen waren neben SABES-Generaldirektor Thomas Schael und dem Präsident der Genossenschaft und Geschäftsführer der Villa Melitta in Bozen, Rupert Waldner, auch Umberto Tait, Direktor des Gesundheitsbezirkes Bozen, Mario La Guardia, Primar der Notaufnahme im Krankenhaus Bozen, Roland Döcker, stellvertretender Sanitätsdirektor, sowie Luca Armanaschi, Direktor des Amtes für klinische und strategische Entwicklung und Christian Schatzer, Inhaber der Stabstelle für Projektmanagement und Innovation.