Von: mk
Bozen – Wenn es um die Lebendigkeit und Attraktivität von Südtirols Ortszentren in Dörfern oder Städten geht, so spielen über den Einzelhandel hinaus auch andere ortsrelevante Tätigkeiten in den Bereichen Dienstleistungen und Gastronomie eine wesentliche Rolle. „Das haben einige Gemeindeverwaltungen in Südtirol erkannt und gewähren Beiträge bei Neueröffnungen von Betrieben dieser Bereiche im Ortszentrum. Es könnten aber weit mehr Gemeinden sein“, meint der Präsident des Wirtschaftsverbandes hds, Philipp Moser.
In Südtirol gewähren lediglich elf Gemeinden außerordentliche Beiträge für die Eröffnung von Handels-, Handwerks- und Gastbetrieben sowie Dienstleistungsunternehmen im historischen Ortskern. Im Bezirk Vinschgau sind es die Gemeinden Mals, Schluderns, Latsch und Kastelbell/Tschars und im Bezirk Bozen Land die Gemeinden Eppan, Montan, Neumarkt, Ritten, Tramin, Truden und Völs. Die Förderungen, die mit Gemeindeverordnung festgelegt wurden, liegen in der Regel zwischen 5.000 und 10.000 Euro. Die Förderungen sind vielerorts auch für Nachfolger oder Betriebsübernahmen angedacht.
Diese Orte haben in den vergangenen Jahren eine schleichende, aber konstante Reduzierung der Handels-, Handwerks-, Gastbetrieben sowie Dienstleistungsunternehmen mit spezialisiertem Angebot, insbesondere in ihren Ortszentren festgestellt. Die Folge: steigende Leerstände.
„Mit dieser Unterstützung ist eine der primären Zielsetzungen dieser Gemeindeverwaltungen, die Tätigkeiten, die keine Lärmbelästigung für die anliegenden Wohngebäude, vor allem in den Dorfbereichen verursachen, wieder zu beleben und zu steigern“, erklärt Moser. Es geht darum, die Attraktivität der Ortszentren wieder aufzuwerten, sei es für die ansässige Bevölkerung, ebenso wie für Gäste.
„Uns ist schon bewusst, dass es für die Herausforderung Leerstandsmanagement und die Sicherung lebendiger und attraktiver Orte eine Reihe von Instrumenten und Maßnahmen braucht und nicht nur Förderungen. Aber diese helfen, auch neue Unternehmerinnen und Unternehmer für neue Tätigkeiten zu motivieren und zu animieren sowie Orte wirtschaftsfreundlicher aufzustellen als andere Gemeinden, die keine Beiträge vorsehen“, betont der hds-Präsident. Er appelliert somit an die anderen Gemeinden auch verstärkt in Ortsentwicklung zu investieren und Beiträge zu gewähren.
„Ein starkes Signal kommt auch von Seiten der neuen Landesregierung, die die gezielte Investition in Orts- und Stadtentwicklung in ihrem Regierungsprogramm festgehalten hat. „Das schafft eine gute Grundlage. Auf diese ist nun aufzubauen!“, betont abschließend der hds-Präsident.