Von: luk
Meran – Das Schulproblem in Obermais will kein Ende nehmen: Kaum ist die Raumnot der Mittelschule gelöst, platzt die Grundschule aus allen Nähten und muss ausgelagert werden. Ein “unhaltbarer Zustand”, wie Glenda Belluta Vorsitzende des Elternrates des Schulsprengels Meran-Obermais meint. „Zum Glück hat die Gemeinde die Räumlichkeiten in der Dantestraße behalten, denn sonst würden unsere Kinder buchstäblich auf der Straße stehen“, ärgert sich Belluta. Sie steht mit ihrem Ärger nicht alleine da. Viele Eltern schütteln nur ratlos den Kopf und fragen sich, wie es soweit kommen konnte.
Gerade mal 15 Jahre alt ist die deutschsprachige Grundschule in Obermais und schon platzt sie aus allen Nähten. Ausweichräume und Spezialräume für Musik, Malen oder Werken mussten Klassenzimmern weichen und nun haben nicht einmal mehr diese Platz. Dieses Schuljahr mussten die drei fünften Klassen ausgelagert werden, in genau dieselben Räumlichkeiten in der Dantestraße, die letztes Jahr noch von den Mittelschülern belegt worden waren.
Den Eltern stehen die Haare zu Berge: „Wir dachten, dass die Räume in der Dantestraße, nicht behindertengerecht und mit mehr als unzulänglichen sanitären Einrichtungen, endlich der Geschichte angehören“, wundert sich Florian Schroffenegger, zweiter Vorsitzender des Elternrates, „und nun dreht dieses Karussell weiter?“
Während die Mittelschule nach jahrelangem Kampf der Eltern ein neues Zuhause gefunden hat, wenn auch provisorisch, ist die Grundschule am Limit. „Wenn nicht sofort eine Lösung gefunden wird, werden wir ab dem übernächsten Schuljahr nicht mehr imstande sein, den Unterricht regulär durchzuführen“, warnt Direktor Andrea Bordiga. „Schon heute müssen wir ständig improvisieren, doch beim gegenwärtigen Zuwachs der Bevölkerung in Obermais werden uns bereits im übernächsten Schuljahr die Klassenzimmer fehlen, trotz der Räume in der Dantestraße.“
“Von den Ausweich- und Spezialräumen, die von den Schulbaurichtlinien für einen regulären Unterricht vorgesehen sind, redet momentan niemand mehr. Das sagt alles. Es ist nicht Schuld der aktuellen Stadtregierung, dass das Schulgebäude der Grundschule nach gerade mal 15 Jahren schon zu klein geworden ist“, sagt Schulratspräsident Hans Karl Pichler, fordert aber gleichzeitig: „Dennoch muss die Gemeinde diese Situation umgehend lösen. Kinder haben ein Recht auf Fachunterricht in dafür ausgestatteten Spezialräumen und ein Recht auf Schulgemeinschaft. Diese Auslagerung der Kinder in verschiedene Notunterkünfte ist nicht akzeptabel.“
Inzwischen hat sich bereits die Arbeitsgruppe Grundschule Obermais gebildet, welche sich aus Eltern und Vertretern der Schule zusammensetzt und gemeinsam mit der Gemeinde das Problem angehen will. Eine solche Arbeitsgruppe hatte es auch für die Mittelschule gegeben. „Wir möchten am Erfolg dieser anknüpfen und sind bereit, alle damals getroffenen Maßnahmen und noch vieles mehr durchzuziehen bis endlich genügend Schulraum geschaffen ist“, verspricht Barbara Verdorfer, Elternvertreterin im Schulrat.