Von: luk
Bozen – Heute wird die Anpassung des Landesvergabegesetzes an die staatlichen Rahmenbestimmungen im Amtsblatt der Region veröffentlicht; morgen tritt sie in Kraft. „Damit ist nun das Südtiroler Vergabegesetz konsolidiert und kann Vergabestellen und Unternehmen als verlässliches Instrument dienen. Die Verfahren für öffentliche Aufträge laufen so einfacher und unbürokratischer ab“, sagt Landeshauptmann Arno Kompatscher bei der heutigen Pressekonferenz.
Teil dieses Gesamtsystems, das den öffentlichen Verwaltungen einen preiswerteren und effizienteren Ankauf von Leistungen und Produkten ermöglicht, ist das große Adressenverzeichnis der Wirtschaftsteilnehmer mit insgesamt 18.000 Eintragungen sowie das zweite, sogenannte „Telematische Verzeichnis“. Dieses ist bereits seit Juli im Vergabeportal des Landes aktiv, verfügt aber erst über 900 registrierten Firmen. Es stellt die gesetzliche Grundlage für all jene Verfahren dar, bei denen die öffentliche Verwaltung Unternehmen zu einem beschränkten Wettbewerb einlädt – und diese sind zahlenmäßig die allerhäufigsten.
Das Unternehmen registriert sich dazu im Telematische Verzeichnis für jene Kategorien von Lieferungen, Dienstleistungen oder Bauaufträgen, für die sie von der öffentlichen Hand eingeladen werden möchte. Damit erübrigt es sich, dass das Amt den bisherigen aufwendigen und zeitraubenden Aufruf veröffentlicht, über den sie mögliche Lieferanten sucht. Dies wäre nämlich ohne Online-Verzeichnis heute Pflicht, um die Transparenz zu wahren.
Mit dem Telematischen Verzeichnis ist Südtirol einen einfacheren und daher besseren Weg gegangen. Damit haben die 500 Vergabestellen in Südtirol ein wirksames Instrument mit Filterfunktionen in der Hand, ähnlich wie die Gelben Seiten der Telefonbücher. Dieses listet ihnen die infrage kommenden Firmen auf, welche für eine Lieferung oder Leistung infrage kommen.
Beide Seiten profitieren, auch die Unternehmen. „Nunmehr erhält jeder Zugang zu öffentlichen Aufträgen, der gewisse Leistungen erbringen kann – im Sinne einer transparenten Wettbewerbs“, unterstreicht der Landeshauptmann.
Die 900 Unternehmen im Telematischen Verzeichnis sind aber zu wenig. „Es müssen viel mehr werden“, betont Kompatscher. Im allgemeinen Adressenverzeichnis des Portals www.ausschreibungen-suedtirol. it sind schließlich über 18.000 Unternehmen registriert. „Ich lade daher alle einheimischen Wirtschaftsteilnehmer ein, von dieser Möglichkeit Gebrauch zu machen.“ Erst dadurch könne das Landesgesetzes wirklich zur Vereinfachung der öffentlichen Vergabe beitragen und allen Unternehmen, auch den KMU, einen transparenten Zugang zu den Aufträgen ermöglichen. „Gesamtwirtschaftlich gesehen, kommt diese Möglichkeit letztlich den kleinen und mittelständischen Unternehmen und den lokalen Wirtschaftskreisläufen zugute“, betont der Landeshauptmann.
Hier seien nun die Firmen gefordert. „Die Wirtschaftsverbände werden ihre Mitglieder sicherlich bei der Eintragung unterstützen, ebenso wie die Handelskammer“, sagt Kompatscher. Die Eintragung folge im Übrigen einem bereits bekannten Schema.