Von: luk
Meran – Ein Rufbus, eine verlängerte Buslinie 3, eine Anbindung an Untermais sowie eine bessere Erreichbarkeit von Labers und der Lazag: Das Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln für Obermais wird umgekrempelt und ausgebaut. Bei einem Mobility Point am 26. August am Brunnenplatz werden nun Vorschläge der Obermaiserinnen und Obermaiser zum Rufbus-Projekt gesammelt.
Im Zuge von Ausbau und Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs in Meran kommt Obermais eine zentrale Rolle zu. „Zum einen ist es eines der größten Stadtviertel, zum anderen wegen seiner Lage nur schwer zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erreichen“, so Bürgermeister Paul Rösch. Ein besseres Angebot sei daher nicht nur ein notwendiger Service für die Bürgerinnen und Bürger von Obermais, sondern auch ein Beitrag zur Entlastung der Stadt. „Es ist ein wichtiger Baustein in einem System, an dem am Ende eine effizientere, flüssigere, erträglichere und vor allem nachhaltigere Mobilität für alle steht“, so Rösch.
Dass die bessere Anbindung von Obermais an die Stadt, an Untermais und die peripheren Viertel weit mehr ist als nur eine Idee, können die Obermaiserinnen und Obermaiser beim Mobility Point am Mittwoch von Mitarbeitern des Interreg-Projekts MENTOR erfahren und dabei auch schon Vorschläge und Rückmeldungen zum innovativen Rufbus-Projekt einbringen. „Wir wollen die Meinung der Bevölkerung einholen, denn schließlich geht es um sie, um ihre Wünsche und Bedürfnisse“, so Rösch.
Der Rufbus wird 2021 auf einer Strecke zwischen Ober- und Untermais getestet. Dabei fährt ein einmal stündlich auf Anfrage, eine Fahrt kann per App oder Anruf vorgemerkt werden. „Ein solches On-demand-System ist die effizienteste Art, weniger intensiv genutzte Strecken zu bedienen“, erklärt Stadträtin Rohrer. „Sollte unser Pilotprojekt erfolgreich laufen, wäre ein Rufbus auch nach Labers oder in die Lazag möglich, wo das heutige System des öffentlichen Nahverkehrs an seine Grenzen stößt.“
Der Rufbus ist nur eine der Maßnahmen zum Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs in und für Obermais, daneben setzt die Stadtregierung weitere Schritte. So sieht der städtische Verkehrsplan eine eigene Buslinie zwischen dem Brunnenplatz und dem Untermaiser Bahnhof vor. Auch wird schon mit dem Winterfahrplan die für Obermais zentrale Buslinie 3 ausgebaut – sie fährt dann vier- anstatt wie bisher dreimal stündlich – und besser an die Linien nach Untermais angebunden. In einem nächsten Schritt wird sie zudem in die Lazag verlängert. „Wir bringen dafür derzeit die notwendigen baulichen Anpassungen auf den Weg“, erklärt die Mobilitätsstadträtin.
Dass mit den Bemühungen der Stadtregierung um den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs eine Lücke geschlossen wird, zeigen die Nutzerzahlen, die stetig steigen. Allein der Ausbau der Linie 6 und die dadurch erreichte bessere Anbindung des Wolkenstein-Viertels hat die Zahl der Nutzerinnen und Nutzer dieser Linie um über 40 Prozent steigen lassen. „Das zeigt, wie gut unser Angebot aufgenommen wird, wie zufrieden die Nutzerinnen und Nutzer sind und wie nachhaltig sich ein effizienter Nahverkehr auf das Mobilitätsverhalten auswirkt“, so Rohrer. Und Bürgermeister Rösch ergänzt: „Jeder Fahrgast mehr ist einer weniger auf den Straßen unserer Stadt und damit ein weiterer Schritt hin zu einer ebenso effizienten wie nachhaltigen Mobilität.“