Von: luk
Bozen – Der Südtiroler Beratungsring und der Bioland Verband Südtirol haben am Donnerstag, 29. Juni 2017 gemeinsam die erste von mehreren Veranstaltungen zum Ökologie-Index für Südtirols Biobauern organisiert. Dietmar Battisti, Berater für Obst- und Weinbau bei Bioland sowie Josef Meraner, Gruppensprecher der Bioland-Obstbauern hießen die Teilnehmer im Raiffeisenhaus von Terlan herzlich willkommen; im Anschluss stellten Ulrich Kiem und Philip Hillebrand vom Südtiroler Beratungsring den neuen Erhebungsbogen für ökologische Maßnahmen vor, der die Checkliste Biodiversität ersetzen soll. Erich Gasser und Wolfgang Drahorad von der Südtiroler Arbeitsgemeinschaft für Vogelkunde referierten über die Situation der Vögel im Intensiv-Obstbau und gaben Tipps zum Vogelschutz.
Der Erhebungsbogen für ökologische Maßnahmen richtet sich an alle Bio-Obstbauern und wurde bereits von den Genossenschaften Bio Südtirol und VI.P Vinschgau an rund 300 Landwirte verschickt. Darin sind über 30 verschiedene ökologische Praktiken aufgezählt, eingeteilt in 7 Kategorien, die der Landwirt bei sich auf dem Betrieb und auf den Feldern verifizieren soll. Welche Art von Hecken oder Gehölz gibt es am Hof, welche Nistmöglichkeiten für Vögel und Insekten, sind Einsaaten und Blühstreifen vorhanden, gibt es Fließgewässer oder Teiche, um nur einige zu nennen.
Im Lauf des Sommers sollen die Erhebungsbögen ausgefüllt und zurückgeschickt werden, die Auswertung wird vom Beratungsring und Bioland vorgenommen. Zum einen wird so der Ist-Zustand der ökologischen Praktiken auf den Obst-Biohöfen erhoben, zum anderen sind die Bögen Basismaterial für die Erstellung eines Ökologie-Indexes, der künftig auch förderbare Kriterien benennen soll. Die Erhebungsbögen wurden in Zusammenarbeit mit Botanikern, Vogelkundlern, Fledermausexperten und Biologen ausgearbeitet. Die Kategorien und Kriterien können in Zukunft auch auf weitere Bereiche der Biolandwirtschaft angewandt werden.