Von: apa
Nach den Krisen der vergangenen Jahre haben sich die österreichischen Haushalte zuletzt wieder mit mehr frischen Lebensmitteln aus dem Einzelhandel versorgt. Die Einkaufsmengen stiegen im ersten Halbjahr 2024 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um gut 3 Prozent, wie aus aktuellen Daten von AMA-Marketing hervorgeht. Ebenso leicht erhöht haben sich die Verkaufsmengen bei Bio-Produkten. Rabattaktionen sind aufgrund der Teuerung weiter gefragt.
Basis für die sogenannte rollierende Agrarmarktanalyse (RollAMA) sind Aufzeichnungen von 2.800 Haushalten über ihre Lebensmitteleinkäufe. Erfasst werden “Frischwaren” wie Fleisch und Geflügel oder Obst und Gemüse. Nicht enthalten sind Produkte, die außerhalb des eigenen Haushalts verzehrt werden. Laut den Daten haben im ersten Halbjahr die Einkaufsmengen im Lebensmittelhandel um 2,7 Prozent zugelegt – und damit erstmals wieder den Absatz von vor der Coronakrise überschritten, wie AMA-Marketing-Chefin Christina Mutenthaler-Sipek am Dienstag bei einer Pressekonferenz erläuterte.
Angezogen hat dabei die Nachfrage sowohl nach tierischen (plus 2,2 Prozent) als auch nach pflanzlichen Produkten (plus 3,2 Prozent). Beim Fleischkonsum lässt sich ein Trend in Richtung Huhn, Pute und Faschiertes erkennen, während Rind und Kalb zuletzt weniger gefragt waren. Zurückzuführen sei das vor allem auf den Umstand, dass die Menschen auf den Faktor Zeit und leichtere Zubereitung setzen. Aber auch die Teuerung spiele aufgrund der tendenziell höheren Preise für Rind eine Rolle, so Mutenthaler-Sipek.
Ebenso zeigen sich die Folgen der Inflation bei der nach wie vor hohen Bedeutung von Rabattaktionen im Einzelhandel, vor allem im tierischen Segment. “Jeder dritte Euro wird für Aktionsprodukte ausgegeben”, erklärte Micaela Schantl, Leiterin der Marktforschung bei AMA-Marketing. Neben Fleisch würden vor allem pflanzliche Alternativen wie Haferdrinks aktioniert. Hier sei seitens des Handels eine zunehmende Förderung des Verkaufs zu beobachten, so Schantl.
Generell hat sich der Konsum nach dem Gastro-Boom im Zuge der Coronakrise wieder mehr in die eigenen vier Wände verlagert, wie Schantl weiter ausführte. Dies spiegle sich auch in Daten zum Gastronomiegroßhandel, die AMA-Marketing von Gastro-Data bezogen hat. Demnach haben sich die Umsätze dort im Vergleich zur Inflationsentwicklung im ersten Halbjahr unterdurchschnittlich entwickelt.
Eine positive Entwicklung ortet AMA-Marketing am Bio-Markt, wo sich die Verkaufsmengen gegenüber dem Vorjahr um 1,8 Prozent erhöht haben. Der durchschnittliche Bio-Anteil blieb dabei mit 11,5 Prozent stabil, einzig bei Eiern ergab sich ein größerer Rückgang. Grund dafür sei aber nicht ein fehlendes Bewusstsein für Nachhaltigkeit, sondern bestehende Alternativen wie Eier aus Tierwohlprogrammen oder Freilandhaltung, erklärte Marketing-Managerin Barbara Köcher-Schulz.
Sichtbar sind in den Daten auch die Folgen des Klimawandels, speziell mit Blick auf Äpfel und Kartoffeln. Bei Kartoffeln etwa ging die Erntemenge aufgrund Hitze und anderen Wetterextremen zuletzt deutlich zurück, was sich auch bei den Preisen bemerkbar macht.
Die Preise werden von den Lebensmittelproduzenten gemacht. Wieso bekomme ich zum Beispiel einen Saft von Pfanner günstiger in Deutschland. DM das gleiche mit Drogerieartikel. Kann ganze Seiten über dieses Thema schreiben. Ist in Südtirol das gleiche. Produkte aus Südtirol und Italien bekomme ich in Deutschland teilweise billiger. Beispiel Lavazza, rund 1€ billiger bei den 250gr Packungen.