Von: apa
Der österreichische Außenhandel hat im Vorjahr klare Rückgänge verzeichnet. Die Importe sanken um 6,7 Prozent auf 189,26 Mrd. Euro, die Exporte um 4,9 Prozent auf 191 Mrd. Euro, zeigen am Freitag veröffentlichte vorläufige Zahlen der Statistik Austria. Daraus resultiert ein Handelsbilanzüberschuss von 1,74 Mrd. Euro. 2023 hatte es hier noch ein Defizit in der Höhe von 2,02 Mrd. Euro gegeben. Erstmals seit 2007 hat der Ausfuhr-Wert jenen der Einfuhren übertroffen.
“Die anhaltende Schwächephase der europäischen Wirtschaft setzt dem Außenhandel Österreichs zu”, kommentierte Statistik-Austria-Chef Tobias Thomas. Wichtigster Handelspartner war einmal mehr Deutschland. Dahinter folgten die USA und Italien.
Deutschland fand sich im Vorjahr beim Exportanteil vor den Vereinigten Staaten (16,23 Mrd. Euro, plus 10,1 Prozent) mit einem Anteil von 29,7 Prozent (56,76 Mrd. Euro, minus 2,9 Prozent) und auf der Importseite vor China (15,5 Mrd. Euro, plus 2,5 Prozent) mit einem Anteil von fast einem Drittel (32,3 Prozent bzw. 61,21 Mrd. Euro, minus 5,4 Prozent). Jeweils Dritter ist Italien, die Importe von dort sanken um 5,7 Prozent auf einen Wert von 12,27 Mrd. Euro. Die Ausfuhren gingen um 4,9 Prozent auf 11,70 Mrd. Euro zurück.
Handel mit EU-Partnern
Zwei Drittel des österreichischen Außenhandels (Importe: 66,5 Prozent, Exporte: 67 Prozent) wurden mit den EU-Partnerstaaten abgewickelt. Aus den Ländern der Europäischen Union importierte Österreich Waren im Wert von 125,80 Mrd. Euro (minus 4,2 Prozent). Der Wert der in diese Länder exportierten Waren verzeichnete mit minus 6,8 Prozent eine Abnahme gegenüber 2023 und betrug 127,98 Mrd. Euro. Der Handelsbilanzüberschuss belief sich in diesem Bereich auf 2,18 Mrd. Euro.
Höchster Überschuss mit den USA
Den höchsten Handelsbilanzüberschuss verzeichnete Österreich mit den USA in Höhe von 8,50 Mrd. Euro. Mehr exportiert als importiert wurde nach Wert auch von und nach Großbritannien (Handelsbilanzüberschuss 2,60 Mrd. Euro) und die Schweiz (2,37 Mrd. Euro). Deutlich mehr eingeführt als ausgeführt wurde von und nach China (Handelsbilanzdefizit 10,20 Mrd. Euro) und Deutschland (Handelsbilanzdefizit 4,45 Mrd. Euro).
Bedeutendste Produktgruppen
Maschinen und Fahrzeuge waren mit einem Einfuhr- und Ausfuhranteil von jeweils mehr als einem Drittel (34,7 bzw. 37,2 Prozent) wertmäßig neuerlich bedeutendste Produktgruppe im österreichischen Außenhandel. Hier sanken die Importe um 6 Prozent auf 65,73 Mrd. Euro und die Exporte um 5,7 Prozent auf 71,04 Mrd. Euro.
Die weiteren wertmäßig stärksten Produktgruppen bei den Exporten waren bearbeitete Waren (minus 3,7 Prozent auf 37,82 Mrd. Euro), chemische Erzeugnisse (minus 4,3 Prozent auf 33,11 Mrd. Euro) und sonstige Fertigwaren (minus 4,5 Prozent auf 18,96 Mrd. Euro). 84,3 Prozent der österreichischen Ausfuhren konzentrierten sich 2024 auf diese vier Produktgruppen.
Außenhandel mit Russland
Auch mit dem kriegsführenden Russland handelt Österreich weiter in Milliardenhöhe. Importiert wurden voriges Jahr Waren – vor allem Gas (Produktgruppe Brennstoffe und Energie mit einem Anteil von 93,1 Prozent) – im Wert von 2,43 Mrd. Euro. Damit fiel die Russische Föderation auf Platz 18 in der Austro-Außenhandelsstatistik zurück, in der sie sich anno 2023 noch auf Rang elf wiedergefunden hatte. Im Vergleich zu 2023 brach der Wert der Importe um fast 41 Prozent ein. Die Ausfuhren gingen um 23,5 Prozent auf 0,99 Mrd. Euro zurück. Hier ging es gut zur Hälfte um chemische Erzeugnisse gefolgt von Nahrungsmitteln zu gut einem Fünftel.
Aktuell sind 0 Kommentare vorhanden
Kommentare anzeigen