Von: luk
Brixen/Bruneck – Krebspatienten aus dem Eisack- und Pustertal können sich seit einigen Monaten für ihre Therapie an die Tageskliniken in Bruneck und Brixen wenden.
“Der Kampf gegen Krebs fordert betroffenen Menschen viel Kraft ab: Mit der onkologischen Tageskliniken an den Krankenhäusern von Bruneck und Brixen bieten wir Krebspatienten die Möglichkeit einer wohnortnahen Betreuung vor allem für die Zeit der intensiven Chemotherapie”, erklärt Gesundheitslandesrätin Martha Stocker im Vorfeld der morgigen (6. Oktober) Berichterstattung zur onkologischen Zertifizierung im Südtiroler Landtag und angesichts der gestrigen positiven Begutachtung des Projektes vonseiten der Landesregierung. Dabei wird die Chemotherapie – in Brixen seit einigen Jahren und in Bruneck seit einigen Monaten – nicht mehr in den eigenen Abteilungen von getrennten Pflegeteams durchgeführt, sondern die Patienten werden von einem zentralen Dienst und einem gemeinsamen onkologischen Team betreut. Damit können zum einen die Öffnungszeiten erweitert und die Sicherheitsstandards erhöht werden.
Die onkologischen Tageskliniken an den Krankenhäusern von Bruneck und Brixen zählen aktuell etwa zwanzig Zugänge pro Tag. “Der Dienst wird sehr gut aufgenommen, die Patienten sind zufrieden”, berichtet Christoph Leitner, der die Tagesklinik in Bruneck seit etwa drei Monaten leitet und noch Potential für eine Weiterentwicklung sieht. Leitner bewertet dabei besonders die interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Onkologie als positiv. “Ich kann mir nur wünschen, dass diese auch auf andere Bereiche ausgedehnt wird”, so Leitner.
Neben der onkologischen Tagesklinik soll zukünftig ein landesweiter Dienst für onkologische Strahlentherapie aufgebaut werden: Dank zusätzlichem Personal und den Ankauf von spezialisierten Geräten müssen bereits jetzt Krebspatienten nicht mehr nach Innsbruck oder nach Trient geschickt werden, voraussichtlich bis 2019 wird Südtirol in der Strahlentherapie autonom sein. Das gesamte Projekt der onkologischen Zertifizierung in Südtirol umfasst auch ein südtirolweites Netzwerk, in dem alle sieben Krankenhäuser für die Behandlung und Betreuung betroffener Patienten zusammenarbeiten.