Von: luk
Bozen – Elf Industriebetriebe des Unterlandes riefen und rund 110 Mittelschüler, Eltern und Lehrpersonen kamen – zu den zweiten „Open Days“ im Rahmen des Projektes „Formel Z – wie Zukunft“ am vergangenen Wochenende. Allein beim Hausgerätezulieferer APPARATEBAU schauten über 30 Interessierte vorbei, um Industrieberufe „live“ zu erleben. „Ein erneuter Beweis dafür, dass Berufe in der Industrie Jugendliche sehr wohl begeistern können“, so das Fazit von Andreas Reichel, Geschäftsführer von APPARATEBAU und „Vater“ der Initiative.
„Unser Ziel war es, den Jugendlichen der 3. Klassen, deren Freunden, Eltern und Lehrpersonen das breite Spektrum der Berufe in der Industrie näherzubringen. Sie durften erleben, wie spannend ein Job in diesem Wirtschaftszweig sein kann“, so Reichel. Und zwar nicht passiv im Klassenzimmer, sondern aktiv und hautnah bei den teilnehmenden Betrieben.“ Die Anmeldung zu dieser außerschulischen Veranstaltung erfolgte über den Unternehmerverband Südtirol oder bei den teilnehmenden Firmen Höller und Pan (Leifers), Planit (Auer), Roner (Tramin), Lochmann, Rizzoli und VAP (Kaltenbrunn/San Lugano), Manometal, Riwega, Würth und APPARATEBAU (Neumarkt).
Bei APPARATEBAU lief das so ab: Vor Ort bauten Mitarbeiter des Hausgerätezulieferers einen Erlebnisparcours auf. Die 8 Stationen waren Technik, Automatische Presse, Montage, Qualitätskontrolle, Messtechnik, Prototypenbau, Laser und Roboter. „Die Mitarbeiter der einzelnen Bereiche erklärten, wie ihr beruflicher Alltag aussieht und welche Ausbildung sie hinter sich haben. Lehre und Job wurden also anhand von konkreten Beispielen miteinander verknüpft“, so Reichel. Ein Höhepunkt war im Laufe des Erlebnisparcours das Stanzen einzelner Teile eines Scharniers mitzuerleben, dieses mit dem eigenen Namen zu beschriften und nach genauen Tests für den Einbau in den Backofen vorzubereiten. Ebenfalls gezeigt wurde ein Praxis-Experiment, bei dem ein Roboter eine Cola-Dose öffnete und in ein Glas einschenkte.
Die Initiative war Teil des Projektes „Formel Z – wie Zukunft“, mit dem Mittelschüler, Eltern und Lehrer für Berufe in der Industrie sensibilisiert werden sollen. Der Auftakt erfolgte mit den ersten „Open Days“ im Februar und der Fortsetzung vergangenes Wochenende, weitere Aktionen in den nächsten Monaten sind laut Reichel in Ausarbeitung. „Mit dem Projekt leisten wir einerseits einen Beitrag zur Berufsbildung und umfassenden Information von potenziellen Mitarbeitern von morgen. Andererseits schaffen wir den Nährboden dafür, dass ein neues, industriefreundlicheres Klima in der Gesellschaft verankert wird.“ Kurzum: Die Industrie benötigt qualifizierte Arbeitskräfte, die Jugend interessante Perspektiven – das ist der Kern von „Formel Z – wie Zukunft“.