AFI-Barometer

Optimismus im Verarbeitenden Gewerbe bleibt trotz Unsicherheiten bestehen

Freitag, 23. August 2024 | 11:24 Uhr

Von: luk

Bozen – Die Sommerausgabe des AFI-Barometers bietet nun auch eine detaillierte Aufschlüsselung der Ergebnisse für die sieben Hauptsektoren Südtirols. Trotz des von Unsicherheiten geprägten wirtschaftlichen Umfelds zeigt sich vor allem im Verarbeitenden Gewerbe ein erstaunlicher Optimismus. „Es ist bemerkenswert, dass die Beschäftigten in einem so stark exportorientierten Sektor wie dem Verarbeitenden Gewerbe relativ zuversichtlich in die Zukunft blicken“, erklärt AFI-Präsident Andreas Dorigoni.

In der neuesten Ausgabe des Branchenspiegels im AFI-Barometer wird erstmals nur ein Wirtschaftsbereich im Detail kommentiert. AFI-Direktor Stefan Perini erläutert: „Dieses Mal haben wir das Verarbeitende Gewerbe ausgewählt, weil dessen Entwicklung besonders spannend ist.“ Der Branchenspiegel zeigt die Trends für die acht Stimmungsindikatoren in den sieben untersuchten Makrosektoren der Südtiroler Wirtschaft auf.

Verarbeitendes Gewerbe: Intakte Beschäftigungsdynamik

Mit 35.348 Personen stellt das Verarbeitende Gewerbe 15,7 Prozent der lohnabhängig Beschäftigten in Südtirol (Stand: 2. Quartal 2024). Besonders auffällig: 88,6 Prozent der Mitarbeitenden haben eine Festanstellung, was den Sektor als einen der – aus vertraglicher Sicht – stabilsten auszeichnet. Die Beschäftigungsdynamik blieb auch im 2. Quartal 2024 positiv, mit einem Anstieg von +0,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Bemerkenswert ist der Zuwachs bei den weiblichen Beschäftigten (+1,7 Prozent) sowie bei den über 50-Jährigen (+3,4 Prozent) – mutmaßlich zurückzuführen auf demografische Faktoren. Auch die Teilzeitbeschäftigung legte deutlich zu (+4,7 Prozent).

Optimismus für Gesamtwirtschaft trifft auf Sorge um die eigene Brieftasche

Trotz der insgesamt positiven Einschätzung der zukünftigen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (Index: +10 auf einer Skala von -100 bis +100) sind die Bewertungen betreffend die persönliche finanzielle Situation der Beschäftigten weniger rosig. Der Indikator zur Fähigkeit, mit dem Einkommen über die Runden zu kommen, bleibt mit einem Indexwert von -8 auf einem niedrigen Niveau und auch die Sparmöglichkeiten verbessern sich nur marginal (Index: -6). Die Beschäftigungsindikatoren, wie das Risiko, den Arbeitsplatz zu verlieren bzw. die Chancen, einen ähnlichen Arbeitsplatz zu finden, bleiben hingegen stabil.

AFI-Forscherin Maria Elena Iarossi kommentiert: „Der Sektor hat sich in den letzten zwölf Monaten gut entwickelt – dank des Einsatzes der lohnabhängig Beschäftigten. Dennoch bleibt der Eindruck, dass die wirtschaftlichen Erfolge nicht wirklich in den Brieftaschen der Arbeitnehmer:innen ankommen.“

 

Bezirk: Bozen

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