Von: mk
Bruneck – Vor Kurzem wurde vor zahlreichen Kaufleuten die Studie zur Situation der Bettelei in Bruneck vorgestellt. Die Untersuchung wurde als Gemeinschaftsprojekt von der Gemeinde Bruneck, dem Pfarrgemeinderat, der Bezirksgemeinschaft Pustertal, von Vertretern der Kaufleute und dem Streetworker Francesco Campana durchgeführt.
hds-Ortsobmann Daniel Schönhuber unterstrich dabei, wie wichtig dieses Thema für den Brunecker Handel sei und freute sich, dass sich viele Institutionen in Politik und Sozialwesen zusammengefunden haben, um diese Thematik zu analysieren. Wirtschaftsreferent Christoph Baumgartner betonte hingegen, dass das Phänomen aus Bruneck nicht wegzuleugnen und die Skepsis und Sorge der Bevölkerung mehr als verständlich sei.
Die beiden Referenten Francesco Campana und Marcello Cont von der Bezirksgemeinschaft informierten die Anwesenden darüber, dass durchschnittlich zwei Bettler im Zentrum anzutreffen seien, wobei es zu Spitzenzeiten auch sieben werden. Es seien vor allem Afrikaner und Osteuropäer, die der Bettelei nachgehen würden. Aus den Beobachtungen und Befragungen ging hervor, dass fast alle Bettler nicht in Bruneck ansässig seien und deshalb von organisierten Bettlerstrukturen auszugehen sei.
Aus der nachfolgenden Diskussion ging hervor, dass es in Bruneck viele Personen gibt, die den Bettlern etwas geben und dies den gesammelten Erfahrungen nach im Durchschnitt mehr als in anderen Südtiroler Gemeinden. hds-Ortsobmann Schönhuber unterstrich, dass es zielführender sei, die lokalen Hilfsorganisationen mit Spenden zu unterstützen und nicht auf die Bettler einzugehen. Nur die Hilfsorganisationen haben jenen Einblick in die Situation, damit die Spenden auch an der richtigen Stelle eingesetzt werden können.
Ursula Steinkasserer, die Brunecker Sozialreferentin, dankte den an der Studie beteiligten Organisationen und betonte, dass eine solche Zusammenarbeit in Südtirol bisher einzigartig sei. Wichtig sei bei dieser Thematik auch die Funktion der Stadtpolizei. Sie unterstrich, dass sich die Brunecker Bevölkerung sehr sozial zeige und dies prinzipiell zu begrüßen sei.
Abschließend wurde vereinbart, dieses Phänomen nicht nur weiter zu beobachten, sondern dass auch Wege gesucht werden, um das organisierte Betteln einzudämmen.