Von: mk
Heinfels – Vor 25 Jahren wurde die Produktionsstätte von Loacker in Heinfels in Betrieb genommen. Das Vierteljahrhundert konstanter Entwicklung und Innovation spiegelt sich auch in beeindruckenden Zahlen wider: An seinem Osttiroler Standort produzierte das Südtiroler Traditionsunternehmen im vergangenen Jahr über 23.000 Tonnen der weltbekannten Waffel- und Schokoladenspezialitäten – mit knapp 400 Mitarbeitern.
1998 ging das Südtiroler Unternehmen Loacker, das zu den Markführern für Waffel- und Schokoladenspezialitäten zählt, nach Osttirol: In Heinfels, kurz hinter der Grenze zu Südtirol, wurde mit dem Bau eines neuen Werkes begonnen. 1999, nach eineinhalb Jahren Bauzeit konnte es bereits in Betrieb genommen werden. Die Motivation für diesen Schritt: geeignetes Wasser, kalte und saubere Luft, qualifizierte und motivierte Arbeitskräfte, verfügbarer Grund und die Unterstützung von Gemeinde und Region – also einfach eine gute Basis für die unternehmerische Entscheidung, genau hier einen neuen Standort zu gründen.
„Es war eine tolle Zusammenarbeit von allen Beteiligten, eine Art gemeinsame Aufbruchstimmung, die uns half, in Rekordzeit den Bau trotz widriger Wetterbedingungen hochzuziehen und die Inbetriebnahme zu meistern“, erinnert sich Andreas Loacker, der Vizepräsident Verwaltungsrates.
Heinfels kann heute zufrieden auf seine Entwicklung zurückblicken: Das Betriebsgrundstück umfasst jetzt rund 6,3 Hektar Fläche, aus den anfänglichen 70 Mitarbeitern wurden knapp 400. Und auch die Produktionszahlen widerspiegeln den erfolgreichen Werdegang – den im Jahr 2000 produzierten 6.046 Tonnen stehen 23.229 Tonnen im Jahr 2023 gegenüber.
Äußerst erfolgreich entwickelten sich auch die Besucherzahlen der Genusswelt und der Mitmach-Konditorei: 2010 besuchten 4.345 Personen die Genusswelt, im vergangenen Jahr waren es 77.527, während sich die Besucher der Mitmachkonditorei von knapp 1.400 (2014) auf über 8.000 (2023) erhöhten. Damit hat sich Loacker in den letzten 15 Jahren als touristische Destination etabliert, die Besucher aus aller Welt anzieht!
Die Entwicklung des Werksverkaufs ist eine eigene, interessante Geschichte: „Angefangen hat es hinter Zäunen und Toren, dann kam ein geliehener Traktor mit Verkaufsanhänger auf der Wiese“, erinnert sich Frank Hess. „Weiter ging es mit der Gartenhütte an der südöstlichen Grundstücksecke bis zur Moccaria und dem heutigen Loacker Cafè.“ Und dieses entwickelte sich äußerst erfolgreich: Der Umsatz konnte von 471.000 Euro im Jahr 2009 auf über 3 Millionen gesteigert werden.
Die Geschichte ist aber noch nicht zu Ende: Nach vielen erfolgreichen Jahren mit dem bisherigen Konzept, plant Loacker nun, seinen Kunden ein noch überzeugenderes Erlebnis zu bieten: Das Loacker Cafè wird umgebaut, zur Weihnachtszeit wird es sich in neuem Glanz präsentieren!
War in der Anfangszeit die Kapazität der Produktionshalle P1 noch nicht gänzlich ausgeschöpft, musste 2009 bereits massiv ausgebaut werden, um die Kapazitäten zu verdoppeln.
Als für das expandierende Unternehmen der nächste große Erweiterungsschritt anstand, gab es verschiedene Szenarien: Um vorhersehbaren Engpässen rechtzeitig entgegenzuwirken, war eine Erweiterung der Produktionsflächen und -kapazitäten unumgänglich – an einem bestehenden oder einem neuen Standort. Heinfels konnte sich durchsetzen und im Herbst 2013 wurde mit dem Bau der neuen Produktionshalle begonnen. Auf ca. 16.000 m2 bebauter Fläche – etwa 2 Fußballfeldern – entstand ein Gebäude mit knapp 36.000 m2 Bruttogeschossfläche auf 3 Ebenen. Die höchsten Standards in Bezug auf Hygiene und Produktsicherheit, aber auch die Beständigkeit des Gebäudes und ein ausgefeiltes Konzept zur Energieeinsparung waren dabei große Anliegen.
„Vor 25 Jahren im Juni 1999 in Betrieb genommen, hat sich unser Werk in Heinfels zu einer Perle der Süßwaren-Industrie entwickelt“, betont Ulrich Zuenelli, der Präsident des Verwaltungsrates. „Dies spiegeln uns die vielen Auditoren wider, die dieses Prunkstück der Branche immer wiederkehrend in Bezug auf Qualitätsmanagement, Lebensmittelsicherheit, Umweltmanagement, Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz, soziale Standards und religiöse Anforderungen der Kosher- und Halal-Märkte zertifizieren. Vom Hochpustertal aus finden unsere Waffel und Patisserie-Spezialitäten ihren Weg in über 110 Länder, und damit ist dieses Werk ein Eckpfeiler für unsere globale Qualitäts- und Marktführerschaft als welt-umsatzstärkste Premium-Waffelmarke.“
Mit diesem Jubiläum geht auch eine Ära zu Ende, ein Wechsel an der Führungsspitze von Heinfels stand an: Mit Mai haben Tinneke Gies und Gerhard Figl die Geschäftsführung übernommen. Sie lösen damit das langjährige Führungsteam Frank Hess und Andreas Burger ab. Frank Hess war von Anfang an dabei und blickt noch einmal auf die bewegten Zeiten, seine Aufbauarbeit und die großen Entwicklungen in Heinfels zurück. Als er 1998 zu Loacker kam, „war an der Stelle, wo heute das P1 steht, ein großes Loch auf der ansonsten grünen Wiese.“
An der neuen Führungsspitze liegt es nun, „mit geeigneten Strukturen, Abläufen und erforderlichen Entwicklungen die Voraussetzungen zu schaffen, zukünftige Herausforderungen zu meistern und das Wachstum des Unternehmens zu sichern.“
Apropos Jubiläum: Natürlich feiert auch die Belegschaft, für die Mitarbeiter fand am 5. Juli das alljährliche Sommerfest auf Burg Heinfels statt.