Transportschiffsriese im Panamakanal im Februar

Panamakanal: Statt chinesischem nun US-Betreiber

Dienstag, 04. März 2025 | 18:16 Uhr

Von: APA/Reuters/AFP

Der derzeitige Betreiber der Häfen an beiden Seiten des Panamakanals, das Hongkonger Unternehmen CK Hutchison, will diese an ein US-Konsortium verkaufen. Ein Konsortium um den US-Finanzinvestor BlackRock zahle für einen 80-prozentigen Anteil an der Panama Ports Company 14,21 Milliarden Dollar, teilte der chinesische Mischkonzern am Dienstag mit. Diese Firma besitzt und betreibt die Häfen Balboa und Cristobal.

US-Präsident Donald Trump hatte im Handelsstreit mit China massiven Druck auf die Hongkonger ausgeübt. Er hatte vor einigen Monaten die aus seiner Sicht überhöhten Gebühren für eine Durchquerung des Panamakanals kritisiert. Außerdem beschuldigte er das mittelamerikanische Land, die Kontrolle über diese für den Welthandel wichtige Schifffahrtsroute an China abgetreten zu haben.

Daher drohte er mit einer Rückforderung des Kanals. Die USA hatten ihn ab dem Ende des 19. Jahrhunderts erbaut und zunächst betrieben. Sie sicherten sich außerdem die Kontrolle über einen Landstreifen rund um die Wasserstraße. 1977 unterzeichneten der damalige US-Präsident Jimmy Carter und der damalige panamaische Militärmachthaber Omar Torrijos ein Abkommen zur Übergabe des Kanals an Panama. Seit dem Jahr 1999/2000 hat Panama die vollen Hoheitsrechte über das Gebiet.

Erst am heutigen Dienstag sind von den USA Zölle unter anderem gegen China verhängt worden. Diese werden von der kommunistischen Volksrepublik erwidert.

Strategisch wichtige Wasserstraße

Der Panamakanal ist eine künstliche, rund 82 Kilometer lange Wasserstraße in Mittelamerika, die die Landenge von Panama durchschneidet und damit den Atlantik mit dem Pazifik verbindet. Die Schiffe ersparen sich die deutlich längere Fahrt ums Kap Hoorn oder die Magellanstraße ganz im Süden Südamerikas. Die Eröffnung erfolgte 1914.

Die CK Hutchison wiederum sind ein Hafenentwickler, -investor und -betreiber. Das Unternehmen ist weltweit tätig. Die Firma betreibt die Häfen Balboa und Cristobal seit mehr als zwei Jahrzehnten. Im Jahr 2021 war diese Vereinbarung automatisch um weitere 25 Jahre verlängert worden. Von der Transaktion seien Beteiligungen an anderen Häfen wie denjenigen von Hongkong oder Shenzhen nicht betroffen, betonte der Konzern.

Kommentare

Aktuell sind 0 Kommentare vorhanden

Kommentare anzeigen