Von: luk
Bozen – Auch in Südtirol nehmen die Passungsprobleme auf dem Ausbildungsmarkt zu. Das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage stimmt nicht mehr. Viele unbesetzte Lehrstellen auf der einen und viele erfolglose Bewerber/innen auf der anderen Seite bereiten den heimischen Betrieben und Jugendlichen große Sorgen. Die Landtagsabgeordnete Magdalena Amhof fordert in diesem Zusammenhang eine bessere Vorbereitung und mehr Augenmerk auf diese Entwicklung. “Südtirol muss für die Zukunft gerüstet sein.”
„Ich werde dazu dem Südtiroler Landtag einen Beschlussantrag vorlegen“, kündigt Amhof an. „Passungsprobleme müssen als zentrale Herausforderung gesehen werden. Um dem Fachkräftebedarf der Wirtschaft und dem Versorgungsbedarf der Jugendlichen gerecht zu werden, bedarf es großer Bemühungen. Dazu brauchen wir Studien, die uns die kontinuierliche Entwicklung am Ausbildungsmarkt aufzeigen. Nur so können wir Veränderungen frühzeitig erkennen und entsprechend reagieren“, betont Amhof.
Ganz Europa erfährt seit Jahren einen Anstieg des Akademikeranteils. “Von der Bildungspolitik und zahlreichen internationalen Organisationen gefordert und gefördert, ist dieser mitverantwortlich für das derzeit schlechte Image der Berufsbildung und letztlich auch für den sich abzeichnenden Fachkräftemangel in Südtirols Betrieben, so Amhof dazu.
„Südtirols Akademikerrate ist gewachsen und der Bevölkerungsanteil mit Berufsabschluss hat entsprechend abgenommen. Dies ist insbesondere im gewerblich-technischen Bereich akut, der einen hohen Leistungs- und Innovationsgrad aufzeigen kann“. Die Berufsbilder haben sich verändert und ändern sich ständig. Ausbildung müsse an die Innovation angepasst werden. Ausbildungsstellen und Bewerber/innen sollen wieder stärker miteinander in Verbindung gebracht werden. „Dazu müssen zusätzliche Ausbildungsnachfrage und zusätzliches Ausbildungsangebot erschlossen werden“, sagt Amhof.
„Ebenso muss die duale Ausbildung an Attraktivität gewinnen. Imagekampagnen reichen dafür nicht aus. Vielmehr sind Ausbildungsbedingungen zu optimieren und interessant zu gestalten“, sagt Amhof. Sie verweist darauf, dass dazu bereits Maßnahmen geplant seien. Allerdings stellt Amhof fest, müsse man die Entwicklung am Ausbildungsmarkt ständig im Auge behalten, um dann rechtzeitig reagieren zu können. „Dazu brauchen wir neben den aktuellen Zahlen auch regelmäßig Entwicklungsberichte und Situationsanalysen – Studien eben, die uns Ursachen und Tendenzen des Phänomens aufzeigen. Dann werden wir im Stande sein, zugeschnittene Lösungsansätze für Betriebe und Jugendliche zu bieten“, ist Amhof überzeugt.
Sie wird deshalb die Südtiroler Landesregierung dazu auffordern, gerade in solche Studien zu investieren, “um so eine gute und effiziente Vorbereitung gewährleisten zu können.”