Von: luk
Bozen – Ob die Landesverwaltung, staatliche Stellen oder auch private Unternehmen: Immer öfters werden den Bäuerinnen und Bauern Mails an das zertifizierte E-Mail-Postfach (PEC) gesendet. Viele aber ignorieren die Mails, was gravierende Folgen haben kann, wie zwei Beispiele zeigen. Der SBB rät, mindestens einmal in der Woche das PEC-Postfach zu kontrollieren.
Weil Bauern Zahlungsbescheide, die als PEC-Mails versendet wurden, nicht gelesen und Zahlungstermine verstreichen haben lassen, sind aus 50 Euro über 500 Euro geworden, die nun zu zahlen sind. In einem anderen Fall hat ein Landwirt um eine staatliche Förderung angesucht. Da er auf mehrere PEC-Mails, in denen er aufgefordert wurde, noch fehlende Dokumente nachzureichen, nicht reagiert hat und mehrere Termine verstrichen sind, ist der Antrag zu den Akten gelegt worden. Die Folge ist, dass der Antragsteller wohl auf über 6.000 Euro an Förderungen verzichten muss.
„Diese Beispiele zeigen, wie wichtig es ist, die PEC-Mails ernst zu nehmen und das PEC-Postfach regelmäßig abzurufen. Man darf nicht vergessen, dass die PEC-Mails rechtlich eingeschriebenen Briefen mit Rückantwort gleichgestellt sind. Und wer riskiert schon, einen eingeschriebenen Brief nicht zu öffnen?“, appelliert Bauernbund-Obmann Leo Tiefenthaler. Besonders riskant ist es, PEC-Mails mit Fristen bzw. Zahlungsterminen zu ignorieren. „Wir empfehlen, mindestens alle sieben Tage zu kontrollieren, ob es neue Mails gibt.“
Am einfachsten ist es, das entsprechende PEC-Mail-Postfach abzurufen. Es gibt aber noch weitere Möglichkeiten, sich über einen Maileingang zu informieren. „Mit einer einfachen Einstellung im PEC-Postfach wird eine Nachricht an das private Mailkonto gesendet. Der Nutzer weiß dann, dass eine neue PEC-Mail eingegangen ist. In diesem Fall genügt es, das PEC-Postfach nur bei Bedarf abzurufen“, erklärte SBB-Direktor Siegfried Rinner. Zudem gäbe es die Möglichkeit, das zertifizierte PEC-Postfach zusätzlich im bereits bestehenden privaten E-Mail-Programm zu installieren.
Der Südtiroler Bauernbund steht für Fragen zur Verfügung. Auf alle Fälle gilt: “Das PEC-Postfach muss im Auge behalten werden!”