Von: mk
Bruneck – Mehr als 10.600 Personen aus allen Landesteilen haben die Petition “Anpassung der Gehälter aller öffentlich Bediensteten in Südtirol – sofort und real!” der Arbeitsgruppe Audit Familie und Beruf der Stadtgemeinde Bruneck bereits unterschrieben. 3.247 Kommentare wurden abgegeben.
Von diesen über 10.600 Personen sind 20 Prozent bereit, an gemeinsamen Aktionen teilnehmen, 18 Prozent versuchen, andere vom Anliegen zu überzeugen.
Auch die Kommentare sprechen eine klare Sprache, wie die Arbeitsgruppe erklärt:
“Ich bin im Bereich Pflege und Betreuung für Senioren tätig und mache diesen Beruf gerne. Ich möchte diesen Beruf nicht aufgeben, um Hypthekardarlehen und Co leichter stemmen zu können, wie lange dies jedoch noch möglich ist, hängt leider von einer reellen Lohnanpassung ab.”
“Ich bin nicht im öffentlichen Dienst, aber mein Bruder betreut Menschen mit Beeinträchtigung und verdient viel, viel zu wenig. Ich würde für so wenig Geld nicht arbeiten gehen, für die Leistung und Geduld was hier aufgebracht werden muss!”
“Auch ich als Pensionistin brauche den öffentlichen Dienst. Wer raump’n mir sischt in Schnea weck?”
“Weil wir im Krankenhaus in der Küche zu wenig verdienen. Das ganze Küchenpersonal ist unterbezahlt für die Arbeit, die wir leisten müssen. Zusätzlich ist Personal Mangel und wir sollen für 2 Leute arbeiten. “
“ALLE Arbeitnehmer:innen verdienen im Verhältnis zu den Lebenskosten in Südtirol viel zu wenig!”
“Als Südtirolerin im Ausland lebend, ist es mir ein Grauen zu sehen, dass die Reallöhne in meiner Heimat nicht angepasst und Leute zunehmend in prekäre Verhältnisse rutschen.”
“Ich studiere Lehramt in Innsbruck. Vergleicht man den Lehrer*innengehalt von Südtirol mit dem von Österreich wundert es mich nicht, warum sich viele entscheiden, in Österreich zu unterrichten …”
Nun werden eine Akkontozahlung für den Inflationsausgleich in Höhe von 6,15 Prozent in Aussicht gestellt, wie die Zeitung Alto Adige am Mittwoch berichtete. Außerdem sind laut einem Bericht des Tagblatts Dolomiten vom 6. November für 2025 Anpassungen von acht Prozent vorgesehen.
“Abgesehen davon, dass die Inflation für den Zeitraum von Januar 2019 bis September 2024 laut ASTAT bei 21,3 Prozent liegt, stellt sich die ganz konkrete Frage: Was macht eine Anpassung um acht Prozent netto wirklich aus? Werden die acht Prozent auf das gesamte Nettogehalt berechnet oder doch nur wieder auf ein einziges Lohnelement? “, fragt die Arbeitsgruppe
Laut Medienberichten seien sich alle Vertragspartner jedenfalls darin einig, dass die Mittel, die pro Jahr für den Zeitraum 2025 bis 2027 vorgesehen sind, nicht reichen werden, die Gehälter an die reale Inflation von 21,3 Prozent anzupassen.
“Die Forderung bleibt aufrecht: Möge der Südtiroler Landtag als gesetzgebendes Organ der Autonomen Provinz Bozen Südtirol die rechtlichen Rahmenbedingungen schaffen und die erforderlichen Geldmittel im Haushalt der Provinz vorzusehen”, erklärt die Arbeitsgruppe. Sie will ihre Petition fortsetzen.
Aktuell sind 31 Kommentare vorhanden
Kommentare anzeigen