Landesbäuerinnentag

Petra Weger ist Bäuerin des Jahres

Montag, 24. März 2025 | 11:47 Uhr

Von: mk

Bozen – Frauen bewegen Landwirtschaft – das war die Botschaft beim Landesbäuerinnentag in Bozen. Petra Weger erhielt die Auszeichnung zur Bäuerin des Jahres und die Leistungen von fünf Witwen wurden in einer wertschätzenden Ehrung der Stiftung Südtiroler Sparkasse anerkannt. Über 500 Bäuerinnen kamen gestern, am 23. März 2025 ins Auditorium in Bozen.

In ihrer Begrüßungsrede stellte Landesbäuerin Antonia Egger fest: „Wir Frauen auf den Höfen wollen nicht nur mitgestalten, mitentscheiden und mitreden, sondern wir wollen gemeinsam Landwirtschaft bewegen!“ Um Landwirtschaft zu bewegen, braucht es Begeisterung und die darf den Frauen auf den Höfen nicht durch Bürokratie, durch zu geringe Wertschätzung ihrer Arbeit genommen werden. „Ich werde nicht müde einzufordern, dass wir die Leistungen unserer Bäuerinnen nicht als selbstverständlich hinnehmen. Was wir ihnen zumindest schuldig sind, ist die Wertschätzung und eine angemessene Förderung der Betriebe, ohne langes hin und her, damit das Leben und Wirtschaften am Berg Zukunft hat.“

Frauen bewegen Landwirtschaft

Nicole Leitner, Landesobmann-Stellvertreterin des Salzburger Bauernbundes und Seminarbäuerin, sprach in ihrer Festrede von Mut. „Wir sollen Mut haben, das zu sagen, was wir denken.“ Die Frauen auf den Höfen sollen sich Gehör schaffen. Nur dadurch werden sie sichtbar. Wichtig sei auch im Team zu arbeiten: „Sich gegenseitig stärken, das bringt Kraft etwas zu bewegen!“

Zum 18. Mal konnte dank der Stiftung Südtiroler Sparkasse der hölzerne Wanderpokal der Laureiner Bildhauerin Sigrid Ungerer an Petra Weger vom Baumgartnerhof in Graun bei Kurtatsch vergeben werden. Der Präsident der Stiftung Südtiroler Sparkasse Stefan Pan sprach von den schönsten Projekten, die die Stiftung unterstützt. „Diese Lebensgeschichten zeigen die tiefe Verwurzelung und den Mut, den die Frauen auf den Höfen haben. Ich bin sehr beeindruckt!“

Ehrungen

Ein sehr berührender Teil der gestrigen Versammlung stellten die zur Tradition gehörenden Witwenehrungen dar. Sr. Mirjam Volgger, Mitglied des Stiftungsrates der Stiftung Südtiroler Sparkasse, überreichte den fünf Bäuerinnen die Auszeichnung. „Jede Lebensgeschichte ist einzigartig. Was sie gemeinsam haben, ist der tiefe Glaube und der Mut, trotz Schicksal nach vorne zu schauen. Vergelt’s Gott für diese Leistungen!“ Zu den geehrten Witwen zählen: Elke Waldboth Wwe. Steiger vom Pekulerhof in Lüsen, Anna Meraner Wwe. Rabensteiner vom Baumannhof in Latzfons, Brigitte Gögele Wwe. Gufler vom Moar-Hof in St. Martin in Passeier, Annemarie Hanspeter Wwe. Widmann in Tramin, Margaretha Hofer Wwe. Obkircher vom Moarhof in Oberbozen/Ritten.

Die Wortgottesdienstleiterin Gabriele Hüttl Mair sprach in ihrer Ansprache von Selbstermächtigung, femal empowerment. Sie ermutigte die Frauen für ein selbstbestimmtes Leben. Sich gegenseitig zu bestärken und sich zu inspirieren sei wichtig, um sich sichtbarzumachen: „Habt Mut und Gottvertrauen!“

Grußworte

Landesrätin Rosmarie Pamer bedankte sich in ihren Grußworten für die gute Zusammenarbeit. Im Bereich soziale Landwirtschaft sei es notwendig gemeinsame Schritte zu setzen. Landesrat Luis Walcher betonte die Wichtigkeit des Dialoges, um die Landwirtschaft voranzubringen. Die Kammerabgeordnete Renate Gebhart rief die Bäuerinnen auf, nicht nur Landwirtschaft zu bewegen, sondern auch die Politik. Dem schloss sich EU-Parlamentarier Herbert Dormann. „Brecht die Strukturen auf, damit mehr Frauen in den Genossenschaften, in der Politik und in den Gremien mitarbeiten!“ Astrid Derungs, Präsidentin der Bäuerinnen aus Graubünden, und Irene Neumann-Hartberger, Bundesbäuerin aus Österreich, betonten die Wichtigkeit des Austausches über die Grenzen hinweg, um den Frauen auf den Höfen eine Stimme zu geben. Auch Bauernbund-Obmann Daniel Gasser hob in seinen Grußworten die wichtige Präsenz der Frauen auf politischer Ebene und den bäuerlichen Gremien hervor.

„Schauen wir, dass Bäuerinnen auch weiterhin mit Freude und Begeisterung Landwirtschaft bewegen, damit sie wertvolle Lebensmittel produzieren!“ Diese Worte gab Landesbäuerin Antonia Egger den Ehrengästen und den Bäuerinnen mit nach Hause. Der Landesbäuerinnentag wurde von der Musikgruppe Schlernsaxess musikalisch umrahmt.

Bezirk: Bozen

Kommentare

Aktuell sind 4 Kommentare vorhanden

Kommentare anzeigen