Von: luk
Bozen – „Wie wir vor allem aus persönlichen Gesprächen und der Diskussion in sozialen Medien entnehmen, ist die gesetzlich vorgeschriebene Impfpflicht ein Thema, das viele – wenn nicht alle unserer jungen Mitgliedsfamilien betrifft und wir spüren eine große Verunsicherung, Sorge und gar Ohnmacht, egal ob bei Impfbefürwortern oder Impfgegnern“, betont Manuela Weber, Vizepräsidentin im Katholischen Familienverband Südtirol (KFS).
Die im Gesetz verankerten Rechte und Pflichten werden in ihren Fundamenten erschüttert. Kinder haben ein Recht auf Bildung und Gesundheit. Eltern haben umgekehrt die Pflicht, sich um die Bildung und Gesundheit ihrer Kinder zu kümmern. Hier fordert der Katholische Familienverband Kinderärzte, Hausärzte und Gesundheits- und Hygienedienste dazu auf, junge Familien ausreichend und aktiv zu informieren und auf diese Sorgen zu reagieren. „Den Eltern empfehlen wir, ihrerseits das Gespräch mit den Diensten zu suchen“, erklärt Weber.
„Das neue Kindergarten- und Schuljahr beginnt bereits in gut drei Monaten. Bis dahin wird es kaum möglich sein, dass sich nicht – oder nicht ausreichend geimpfte Kinder dieser Vorsorge unterziehen“, fürchtet Verbandspräsidentin Angelika Mitterrutzner. Deshalb sei hier die Südtiroler Landesregierung aufgefordert, entsprechende Durchführungsbestimmungen zu erlassen und sich für eine Abschwächung des Gesetztes unbedingt stark zu machen, um diesen zeitlichen und moralischen Druck für die betroffenen Eltern ertragbar zu machen. Auch die angekündigten Geldstrafen von bis zu 7.500 Euro bei Nichteinhaltung der Impfpflicht sind nach Auffassung des KFS weit überzogen, von der Androhung, das Sorgerecht zu entziehen ganz zu schweigen.